Rezension (ekz) Auf seiner 2-jährigen Flucht aus der syrischen Stadt Homs nach Köln hat der 17-jährige Basil nicht nur seine Heimat und seine Familie, sondern auch seine große Liebe Sahra verloren, mit der er monatelang unterwegs war. Auf seine Anrufe reagiert sie nicht und weil er es vor Sehnsucht nicht aushält, überredet er den arbeitslosen Journalisten Tobias zu einem Trip nach Paris. Dort erhofft er sich von einem alten Fluchtfreund Hinweise zu Sahras Aufenthalt. Die Reise wird zum Horrortrip, denn sie geraten an radikalisierte Salafisten, die sie kidnappen und misshandeln. Nur dank der Fürsprache des Imam können sie entkommen und ihre Suche fortsetzen. In Saarbrücken schließlich werden sie fündig, doch von einem Happy End ist dieser aufrührende Roadmovie weit entfernt. Theisen versteht es, die aktuelle Lage mit allen Widersprüchen differenziert in die Dialoge zwischen Tobias und Basil zu packen und dabei jegliche Gutmenschenklischees zu vermeiden. Eine Bestandsaufnahme für kritische Leser, die sich nicht mit einfachen Antworten zufriedengeben wollen. Brisanter als D. Höra: "Das Schicksal der Sterne" (ID-A 17/15).

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Personen: Theisen, Manfred