Tóibín, Colm
Nora Webster Roman
Schöne Literatur

Trauerbewältigung und Suche nach eigenständigem Leben einer Frau in Irland, deren Mann nach schwerer Krankheit gestorben ist.
Maurice Webster war ein angesehener und weitum bekannter Lehrer. Nach seinem Tod nach schwerer Krankheit muss sich die Witwe Nora ihr Leben neu einrichten. Die beiden Töchter sind beinahe erwachsen und größtenteils außer Haus; die zwei jüngeren Buben werden durch die Mutter versorgt. Nora erfährt viel Zuspruch und Beileidsbekundungen von den Verwandten, Bekannten und Nachbarn - und zwar in einem Ausmaß, dass es zunehmend zur Belastung wird. Sie beginnt wieder in der Firma zu arbeiten, in der sie schon vor ihrer Hochzeit beschäftigt war. Allmählich lernt sie, auch mal Nein zu sagen, wenn wieder wohlmeinende Hilfsangebote kommen. Ihr zunehmendes Selbstbewusstsein zeigt sich dann so richtig, als ihr jüngster Sohn in der kirchlichen Schule ungerecht behandelt wird und sie den Patres die Stirn bietet. Aber nach wie vor sind die Erinnerungen an ihren Mann allgegenwärtig. Erst als sie, gedrängt durch die Töchter, nach Jahren die Kleidung des Verstorbenen weggibt, ist eine Trennlinie gezogen. - Die Jahre 1969 bis 1972 sind der geschichtliche Hintergrund dieser Erzählung. Es gibt viele beiläufige Erwähnungen zu irischen Gegebenheiten, Politikern, Künstlern, Örtlichkeiten und für den durchschnittlich gebildeten Leser nicht immer einfach einzuordnen sind. Thematisiert werden zwischendurch auch die gewalttätigen Auseinandersetzungen in Nordirland. Die Geschichte einer Trauerbewältigung ist, obwohl recht sachlich erzählt, doch emotional und beeindruckend, nie kommt Langeweile auf. Bestens für alle Büchereien geeignet. (Übers.: Giovanni und Ditte Bandini)


Dieses Medium ist zur Zeit ausgeliehen.

Personen: Tóibín, Colm

Tóibín, Colm:
Nora Webster : Roman / Colm Tóibín. - 1. [Aufl.]. - München : Hanser, 2016. - 383 S. ; 22 cm. - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-446-25063-5 fest geb. : 26,00

Zugangsnummer: 0018491001 - Barcode: 2-0000000-8-01158991-4
Schöne Literatur - Signatur: Tóibí - Schöne Literatur