Sieben Jahre in Tibet DVD
Film (DVD)

Herbst 1939: Heinrich Harrer steht kurz vor der Bezwingung eines der höchsten Gipfel der Erde, als der Zweite Weltkrieg ausbricht. Was als heroische Expedition geplant war, wird zur abenteuerlichen Flucht durch das Himalaya-Massiv, bis der junge Österreicher völlig erschöpft Tibet erreicht. Nach anfänglicher Ablehnung findet er dort Schutz beim 11jährigen Dalai Lama und in ihm einen Freund, der sein Leben verändert. Während Harrer "Seine Herrlichkeit" unterrichtet und ihm die abendländische Kultur erklärt, wird er selbst zum Schüler seines Zöglings und lernt, die Welt durch dessen Augen zu sehen.
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Wenn Brad Pitt (Fight Club, Rendezvous mit Joe Black) nicht für die Rolle des österreichischen Bergsteigers Heinrich Harrer unterschrieben hätte, wäre es denkbar, dass diese aufwändige, 70 Millionen Dollar teure Produktion nie entstanden wäre. Sieben Jahre in Tibet war einer der beiden Filme (neben Martin Scorseses exquisitem Kundun), die sich 1997 den historischen Konflikten zwischen China und Tibet annahmen und sie, durch die Augen des jungen Dalai Lama betrachtet, erzählten. Mit der Teilnahme von Pitt konnte sich diese Adaption von Harrers gleichnamigem Buch jedoch mehr auf dessen Person konzentrieren, einem Mann, dessen Leben als Mitglied der Nazipartei durch die Erlebnisse in Tibet und die Bekanntschaft mit dem Dalai Lama völlig verändert wurde.

Nachdem sie den gefährlichen Aufstieg zum Gipfel des Nanga Parbat und Zwangsarbeit in einem britischen Kriegsgefangenenlager überlebt haben, erreichen Harrer und sein Bergführer Peter Aufschnaiter (sympathisch gespielt von David Thewlis, Dragonheart und Big Lebowski) die tibetische Stadt Lahsa, in der der 14-jährige Dalai Lama als Herrscher über Tibet lebt. Der Aufenthalt der beiden ist länger, als sie erwartet hätten (die "sieben Jahre" des Titels) und ihr Leben wird für immer verändert als Folge ihrer Nähe zum tibetischen Herrscher und dem friedlichen buddhistischen Volk. China bedroht das Land mit Invasion, doch Sieben Jahre in Tibet widmet sich mehr der Betrachtung tibetischer Geschichte durch die Augen der Besucher. Der Film ist angefüllt mit beeindruckenden Bildern und wunderbaren Augenblicken des Erlebens, der Sanftmut und warmherziger Spiritualität. Und auch wenn er nicht die Idealbesetzung ist, schafft es Pitt, seiner Rolle die nötige Ernsthaftigkeit entgegenzubringen. Was hier allerdings fehlt, ist Verständnis dem jungen Dalai Lama und der Kultur Tibets gegenüber.

Während Kundun die Handlung allein aus Sicht des Dalai Lama erzählt, zeigt Sieben Jahre in Tibet die Erlebnisse eines Außenseiters. Das Ergebnis gibt dem Zuschauer das Gefühl, als sei nur ein Teil des Gesamten erzählt worden -- oder die falsche Geschichte. Doch Harrers Memoiren sind bewegend und einfühlsam und Regisseur Jean-Jacques Annaud (Der Bär, Der Name der Rose) hat sehr effektiv sowohl deren Aufrichtigkeit als auch deren prächtige Größe in diesem nicht ganz makellosen, aber lohnenswerten Film eingefangen.

--Jeff Shannon -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.

Freigegeben ab 12 Jahren.


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Pitt, Brad

Leseror. Aufstellung: FSK 12 Sieben

Interessenkreis: DVD

FSK
12
Sieben

Sieben Jahre in Tibet : DVD : MaWa, 2007
EAN 4040316720984

Zugangsnummer: 2015/0189 - Barcode: 00019876
Jugendbücher (bis 12 Jahre) - Film (DVD)