In Geschriebenes Leben hat sich Marías all jenen Heroen zugewandt, die damals, als Schreiben noch eine Leistung war, große Literatur verfassten: Laurence Sterne etwa, oder Iwan Turgenjew, Djuna Barnes, Oscar Wilde, William Faulkner und "dem größten Dichter des 20. Jahrhunderts" Rainer Maria Rilke. Drei Essays sind Autoren gewidmet, die Marías aufgrund ihrer Selbstverliebtheit offenbar nicht leiden kann: Da findet sich eine herrliche, bereits in Leben der Gespenster abgedruckte Schmährede auf James Joyce, die der Stilisierung des Autors durch sich selbst und seine Verehrer gewidmet ist, sowie Aufsätze zu Thomas Manns Humorlosigkeit und zum Tod des Harakiri-Dichters Yukino Mishima, der so spektakulär gewesen sei, "dass er beinahe alle Albernheiten vergessen macht, zu denen sich Mishima sich im Lauf seines Lebens hat hinreißen lassen".
Personen: Marías, Javier
Standort: HST
DR.WB Mar
Marías, Javier:
Geschriebenes Leben : Ironische Halbporträts / Javier Marías. - Bern. : Huber/Klett-Cotta, 2001. - 315 S.:m.Abb. - A.d.Span.v.Carina v. Enzenberg
ISBN 978-3-608-93555-4 EUR 20,60
DR.WB - Belle-Buch