Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Heike Byn; Nachdem die Illustratorin Leonora Leitl mit Willi Virus bereits einen Antihelden tollkühn in Szene gesetzt hat, stellt sie uns jetzt in Wort und Bild mit Susi Schimmel eine stolze Vertreterin einer besonders unbeliebten Pilzspezies vor. Nun gut, Schimmel in der Brotbox, im Kühlschrank und im Keller riecht muffig und sieht eklig aus. Doch lassen wir uns erst einmal auf den Blick hinter die fauligen Fassaden der Schimmelpilze ein, kommen wir gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Über 250.000 mehr oder weniger nahe Verwandte hat Susi Schimmel und alle wollen nur das Eine: In Biotonnen, Komposthaufen, Wäldern und (leider auch) Wohnungen sowie Kellern organische Stoffe zersetzen. Gemeinsam mit den Bakterien kümmern sich die Schimmelpilze damit sozusagen um den Feinschliff im Stoffkreislauf der Natur. Dazu erfahren wir auch allerlei über Familienplanung und -leben bei Schimmelpilzens: Wer weiß schon, dass sie pro Minute gleich mehrere Millionen Sporen bilden? Wie in jeder anderen Großfamilie gibt es auch bei den Pilzen oft mächtig Zoff. Ärger machen vor allem die hochnäsigen Edelschimmel, für die Susi Schimmel nur Verachtung übrig hat: Sie schützen bestimmte Lebensmittel wie Käse und hindern uns damit an der Arbeit. Leonora Leitl hat unzählige interessante, spektakuläre und staunenswerte Fakten gesammelt und sie mit mindestens ebenso vielen bis ins allerkleinste Detail genauen Illustrationen versehen. Hingerissen ergeben wir uns schnell dem satten Rausch der Farben, der uns in Mietshäuser, Wälder, Käsereien führt oder auch Labore. Dort haben Schimmelpilze nämlich Geschichte geschrieben, als Sir Fleming die antibiotische Wirkung des Pinselschimmels Penicillium erforschte und mit seiner Entdeckung unzählige Menschenleben rettete. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Reinhard Ehgartner; LESEN Appetitanregend räckeln sich Speisen und Früchte auf dem Vorsatzblatt. Wer sich ein ähnlich dekoratives Nachsatzblatt erwartet, wird herb enttäuscht - abrupt stoppt der Speichelfluss, wenn das gleiche Bildarrangement seine Gegenstände in ihrer vergammelten Variante zeigt. Was dazwischen geschehen ist? Genau das ist das Thema dieses originellen Kindersachbuchs rund um die Grundlagen des Verfaulens und Vergammelns. Selbstbewusst, agil und charmant eröffnet uns Susi Schimmel den farbenfrohen Blick auf die Welt der Schimmelpilze und erklärt ihre große Bedeutung im Auflösen und Wegräumen organischer Stoffe. Obwohl winzig klein und mit freiem Auge nicht sichtbar, können Pilze durch ihre Abermillionen an Mitstreitern alles in Verfall bringen und in die Natur zurückführen, was es an gewachsenen Stoffen auf unserer Erde gibt. Welcher Voraussetzungen es dafür bedarf, welche Arten von Schimmelpilzen existieren oder wie wir uns im Haus, bei unserer Kleidung oder im Kühlschrank vor diesen Zersetzungsprozessen schützen können - all dies wird von Leonora Leitl informativ, pointiert und witzig erzählt und originell, künstlerisch, farbenfroh und mit einem Hauch an Ekel ins Bild gesetzt. Ein geniales Sachbilderbuch, das nicht nur Kindern Interessantes, Skurriles und Wissenswertes zu bieten hat. - Leonora Leitl hat hier zu einem etwas schrägen Thema in überzeugender Weise die adäquaten sprachlichen wie künstlerischen Mittel gefunden. SPRECHEN Kinder kennen das Problem der unappetitlichen Pausenbrote, die in der Schultasche vergessen wurden, und auch die ekeligen Veränderungen von gelagertem Obst sind ihnen nicht fremd. Auf der Grundlage dieser Erfahrungen kann man leicht zu tiefergehenden Themen überleiten und mit ihnen über den Wert von Lebensmitteln in einer Wegwerfgesellschaft, ökologische Gesichtspunkte und Verhaltensregeln zur Vermeidung sprechen. Die mit Schimmelbildung verbundenen Gefahren für die Gesundheit sind erheblich und sollten keinesfalls unerwähnt bleiben. Susi Schimmel spielt als Erzählerin sehr geschickt mit dem Reiz des leicht Ekeligen für Kinder. Diesen Aspekt kann man in den Gesprächen gut aufgreifen und weiterspielen. TUN Bei Versuchen mit Schimmelkulturen sollte man vom Gesundheitsaspekt her sehr vorsichtig sein. Am besten man arbeitet mit unbedenklichem Schimmelkäse oder mit Hefe, die zu den einzelligen Pilzen gehört. Im Internet finden sich zu beiden Produkten eine Reihe von einfachen Versuchen mit Kindern. Ein anschaulicher Versuch über die Verbreitung von Pilzen und die Bedeutung von Hygiene ist Folgender: Kaufen Sie verpacktes Toastbrot. Waschen Sie sich sorgfältig die Hände und geben Sie eine Scheibe in eine verschließbare Folie. Nehmen Sie eine zweite Scheibe, lassen Sie diese von allen Kindern berühren und verschließen Sie diese in gleicher Weise. Wenn Sie nach einer Woche wieder zusammenkommen, werden Sie einen großen Unterschied hinsichtlich des Konservierungszustands der beiden Proben feststellen. ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp); Autor: Martina Koler; Mein Name ist Schimmel. Susi Schimmel. So lernen wir die Protagonistin und Icherzählerin des neuen Bilderbuchs der österreichischen Autorin und Illustratorin Leonora Leitl kennen. Ohne den folgenden informativen Text zu lesen, erkennen wir an den vor allem in Orange-Tönen gehaltenen Illustrationen, dass es sich hier wirklich um Schimmelpilze handelt. Das was folgt, ist in einen äußerst informativen, witzigen Text verpackt, der sich jeglicher Schimmelart verschreibt und detailreich auf Entstehung, Besonderheiten und Vorkommen eingeht. Während der Haupttext in erzählend lockerem Ton und typografisch äußerst ansprechend Einblicke in dieses zwar allgegenwärtige, aber doch nicht einfache Thema gibt, halten sich die klein gedruckten Anmerkungen streng an die Wiedergabe von Sachinformationen. Der ausführliche Text wird anschaulich und wiederum erklärend durch vielfältige, mit Drucken und Collagen gestaltete Illustrationen begleitet, die in ihrer Genauigkeit und Sorgfalt nichts an Informativem aussparen, aber auch überaus humorvoll an die Thematik herangehen. Ein Sachbilderbuch der besonderen Art, das Grundschulkinder und auch Erwachsene zu wahren Schimmelexperten macht. ---- Quelle: Unsere Kinder (http://www.unserekinder.at/); Autor: Verena Haselmayr; Susi Schimmel, ein Sachbilderbuch, das mich vollkommen überraschte. Um dem Thema "Verfaulen und Vergammeln" wirklich zu begegnen, benötigt es mehr als einen Blick; denn sofort denkt man: "Igitt - darüber gibt es ein Buch?" Leonora Leitl ist bekannt für diese besonderen Themenbereiche - jene, die nicht so gerne gesehen werden. Mit viel Witz, Leichtigkeit und zugleich ansprechend informativem Know How über die verschiedensten Schimmelarten amüsieren sich LeserInnen herrlich in der Welt der Sporen und über die Schilderungen von bunten Farben an den Wänden, von der Vorgehensweise des Knöpfchenschimmels in Lebensmitteln, von der Zersetzung natürlichen Abfalls, vom Befall von uraltem Antiquariat und, nicht zu vergessen, Schilderungen von jenen Pilzen, die für Kitzelattacken am Babypopo oder zwischen den Zehen sorgen. Susi Schimmel, Expertin unter den Schimmelpilzen, gibt einen köstlich-stilvollen Einblick in ihre Mission. Mit dieser ist sie nicht allein, denn sie sind viele und kaum zu stoppen - abgesehen von Susis Verwandten, den Edelschimmelpilzen, die sich dem Verfeinern von Käse verschrieben haben. Ein wirklich attraktives und außergewöhnliches Buch, um mit Kindern ab fünf Jahren in die Welt der Schimmelbakterien einzutauchen; denn schließlich sind wir tagtäglich von Sporen umgeben - ein Blick in die Jausenbox könnte schon das erste Kennenlernen mit Susis Bekannten sein.

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Rezension

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Personen: Leitl, Leonora

Schlagwörter: Schimmelpilz