Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Roman Schweidlenka; Zeitgeschichte, gekonnt in einen Krimi verpackt. (DR) Ein gemütlicher Krimi, entspannt wie seine Hauptfigur, der füllige Oberst Bronstein von der k.-und-k. Kriminalpolizei. Die Handlung nimmt immer dann gemächlich Fahrt auf, wenn der Herr Oberst gerade einmal nicht fette Speisen, Bierkrügerl oder Schnapsstamperl zu sich nimmt und bei einem politischen Scheinprozess seine Anwesenheitspflicht erfüllt. Im Wien des Jahres 1936 geschah in einem Arbeiterbezirk ein Mord. Bronstein möchte trotz des Desinteresses seiner Vorgesetzten den Fall untersuchen, steht er doch unter kritischer Beobachtung der hübschen Sozialistin Maly, deren Attraktivität ihm schlaflose Nächte bereitet. Bedeutender als die Krimihandlung - der Schurke wird ordnungsgemäß auf den letzten Seiten überführt und seiner gerechten Strafe zugeführt - ist die Tatsache, dass dieser Roman gekonnt und gut informiert Wiener Zeitgeschichte vermittelt. Wir erleben die Spannungen zwischen Austrofaschisten, Sozialdemokraten und den im Untergrund agierenden frühen illegalen Nationalsozialisten, eingebettet in ein informatives Bild der österreichischen Geschichte der Dreißigerjahre bis knapp vor dem Einmarsch Hitlers in Österreich. Wer auf ein typisches Geschichtsbuch verzichten möchte, kann sich getrost bei Pittler und seinem Bronstein zeitgeschichtliche Bildung aneignen. Das Glossar der Wiener Dialektausdrücke am Ende des Buchs ist leider unvollständig.

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Rezension

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Personen: Pittler, Andreas