Eine Freundin wie Florenz Tschinglbell müsste man haben. Einerseits verkörpert sie jene verwegene Spielgefährtin, neben der alles und jeder als langweilig erscheint, andererseits eignet sie sich wunderbar, um einen nervigen Bruder und einen besserwisserischen Vater einmal so richtig das Fürchten zu lehren. Einziges Problem: die Erzählungen von einer vampirgezähnten, meer-grün-blau-haarigen, Schuhnummer 50 tragenden Engländerin, die mit ihrem grauenerregenden Hund Lin-Fu im Kanal wohnt, sind nicht die glaubwürdigsten. Christine Nöstlingers Spukgeschichte, die bisher ausschließlich in Anthologien erschienen ist, wurde von Maria Karipidou neu in Szene gesetzt. Mit Illustrationen für zehn Bilderbücher in den letzten beiden Jahren ist der Output der Künstlerin nicht nur umfangreich, sondern auch prägend für die zeitgenössische Figurenzeichnung, die sich durch eine farbenfrohe und klar zweidimensionale Illustration auszeichnet. Herrlich frech ist nicht nur die ins dunkelviolett getauchte (Fantasie-)Welt der Tschinglbell, die im starken Kontrast zur hellen Familienidylle steht, sondern auch Christine Nöstlingers Text, der die formidable Bilderbuchheldin in humorvollem Denglisch zu Wort kommen lässt: "Ju haben schreid for me! Ei em hier! Open das Dor, ju lausige Bastards, ju!"
Personen: Nöstlinger, Christine Karipidou, Maria
Standort: Schule
JE Nös
Nöstlinger, Christine:
Florenz Tschinglbell / Christine Nöstlinger. Maria Karipidou. - Wien : Nilpferd, 2016. - [20] Bl. : zahlr. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-7074-5188-7 fest geb. : ca. Eur 14,99
JE - Kinder- u. Jugendlit