Chen, Jianghong
Sohn des Himmels
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Peter Rinnerthaler; Kommen neue Bilderbücher ins Büro, werden sie ausgepackt, katalogisiert und ins Regal gestellt. Das ist bei allen so. Bei manchen wird beim Eintreffen jedoch quer durch die Zimmer gerufen: Die/Der neue XY ist da!, worauf interessierte Laute wie ah, endlich oder großartig zu vernehmen sind. Bei ganz wenigen Ausnahmen laufen sofort alle Anwesenden zusammen, um es gemeinsam ein erstes Mal durchblättern zu dürfen. Und bei zwei bis drei Bilderbuchkünstler_innen setzt man sich an den runden Tisch, um Interpretationen zu einzelnen Bildern und den darin eingeschriebenen Symbolebenen anzustellen. Zur letztgenannten Gruppe gehört Chen Jianghong. Trotz oder gerade wegen der in China angesiedelten kulturellen Codes in seinen Erzählungen entsteht bei uns westlichen Betrachter_innen ein großes Bedürfnis, sich in der Gruppe darüber auszutauschen. Bei Sohn des Himmels ist das nicht anders, geht es doch wieder um eine Legende, die die Grenzen zwischen der irdischen und der jenseitigen Sphäre durchbricht: Prinzessin Xian-Zi lebt im Palast des Himmels. Sie ist die Tochter des Jade-Kaisers. Seit langer Zeit träumt sie davon, einmal das Leben auf der Erde kennenzulernen. Von Märchen, Sagen und Mythen wissen wir, dass ein sehnsüchtiger Grenzübertritt nicht folgenlos bleiben wird. Chen Jianghongs Illustrationen berichten schließlich auf vielen Ebenen von den Komplikationen, mit denen sich die Prinzessin und in Folge auch ihr Sohn des Himmels auseinandersetzen müssen: Farbwahl, Perspektiven, Bildeinstellungen, Anschauungsräume, Mimik und der wie immer dynamische Tusche-Pinsel-Strich inszenieren ein vielschichtiges Spiel zwischen Himmel und Erde, das am Anfang verheißungsvoll, zwischendurch tieftraurig, am Ende aber liebevoll und im wahrsten Sinne des Wortes mondküchlein-süß von der grenzüberschreitenden Liebe zwischen Mutter und Sohn erzählt. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Gertie Wagerer; Eine legendenhafte Erzählung über den Ursprung des Mondfestes, bei dem die Familie zusammenkommt und Mondküchlein isst. (ab 5) (JD) Die Tochter des Jadekönigs verlässt den Himmel und wird die Frau eines Menschen. Sie gebiert einen Sohn, der auf der Erde zurückbleiben muss, während sie von den Soldaten des Vaters mit einem schaurigen Drachen zurückgeholt wird. Nach Jahren bricht der Sohn nun auf, um seine Mutter im Himmel zu suchen. Der Kranich bringt ihn schließlich in die Arme der Mutter, die ihm nun Mondküchlein bäckt. Deren Vater greift aber wieder durch, lässt das Menschenkind zurück auf die Erde bringen und muss mitansehen, wie seine Tochter vor Kummer erkrankt. So bäckt er nun Mondküchlein, auf deren Oberfläche er die Gestalt eines kleinen Kindes formt. Diese darf seine Tochter nun einmal im Jahr ihrem Sohn auf die Erde bringen. Wie alle ätiologischen Erzählungen erklärt die Geschichte ebenso viel, wie sie verhüllt. Die Tradition der Küchlein als Familienessen wird mit dieser von viel Liebe und Sehnsucht erfüllten märchenhaften Familiengeschichte ausgedeutet. Weder lassen sich Mutter und Kind noch Himmel und Erde trennen, ein unsichtbares Band, eine Erinnerung an das je andere, ein jährliches Fest sind dafür Garanten. Die in traditionell chinesischer Manier gestalteten Bilder - Tusche auf Reispapier - können sicherlich die Sehgewohnheiten der betrachtenden Kinder bereichern. Empfohlen ab 5 Jahren.


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Scheffel, Tobias Chen, Jianghong

Chen, Jianghong:
Sohn des Himmels / Chen Jianghong. Aus dem Franz. von Tobias Scheffel. - Frankfurt a. M. : Moritz, 2019. - [44] S. : überw. Ill.
ISBN 978-3-89565-382-7

Zugangsnummer: 3134
Bilderbücher - Signatur: JD Che - Buch