Willi hatte es noch niemandem gesagt, aber er hatte einen schrecklichen Verdacht: Der Mensch, dachte Willi, ist gar nicht wasserdicht. Oder vielleicht nur die anderen und er nicht. Willi, 8 Jahre alt, kann schon ziemlich viel: betörend laut im Kinderchor singen, mit quietschenden Fahrradbremsen Mädchen aufscheuchen, Nacktschnecken jagen und auf Plastiktüten Schlitten fahren. Da gibt es allerdings etwas, was er gar nicht gerne tut, und das ist: Schwimmen. Genau genommen ist Willi sogar ein begeisterter Nichtschwimmer. Ein Schisser, behauptet sein Bruder Tobi. Und tatsächlich vermeidet Willi Wasser, wo er nur kann. Selbst im Urlaub geht er als Einziger der Familie nicht ins Meer. "Ich könnte, wenn ich wollte", sagt Willi. "Das wisst ihr ja. Aber ich will nicht." Schließlich wird es schon seinen Sinn haben, dass man zwischen den Zehen keine Schwimmhäute hat. Außerdem ist Willi sich auch nicht so ganz sicher, ob er wirklich wasserdicht ist ... Doch dann, nach dem Urlaub, verbringt er einen Tag zusammen mit seiner Lieblingscousine Carola und seinem Onkel Rolle - und fällt ausgerechnet beim Bootfahren ins Wasser. Willi wundert sich hinterher sehr, dass er nicht ertrunken ist. Onkel Rolle muss es ihm erst mal klar machen: Willi ist geschwommen. Und war dabei außerordentlich wasserdicht.
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Weiterführende Informationen
Personen: Herfurtner, Rudolf Wenniges, Oliver
Herfurtner, Rudolf:
Der wasserdichte Willibald : dtv, 2009. - 78 S. zahlr. Ill.
ISBN 978-3-423-40479-2
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