Doppelt verbotene Liebe. (DR) Das junge Mädchen Minna stammt aus dem polnischen Dorf Ciemnowo, wo das Leben üblicherweise in ziemlich geregelten Bahnen verläuft. Minna will sich allerdings mit dem manchmal rauen Dorfleben nicht zufriedengeben und sucht in einer nahe gelegenen Stadt Arbeit. Grund dafür ist aber nicht nur das ländliche Leben, dem sie entfliehen möchte. Sie hat sich zudem in einen verheirateten Mann verliebt, der ebendort arbeitet. In ihrer Liebessehnsucht entgeht Minna beinahe, dass die polnischen Städte nun alle deutsche Namen tragen. Sie ist Masurin, spricht aber deutsch. Und der Mann, den sie liebt, ist Pole. Die Konsequenzen bekommt sie erst im Straflager zu spüren, verstehen wird sie nie, wofür sie bestraft wird. Eine traurig-schöne Liebesgeschichte, in der nicht die Affäre im Mittelpunkt steht, sondern die Herkunft der Liebenden. Die schrecklichen Konsequenzen, vor allem für Minna, rücken das Leiden fast mehr ins Zentrum als die Liebe, auch wenn die Liebe es letztendlich ist, die Minna am Leben erhält. Dennoch erscheint es eine sehr einseitige, mädchenhafte Liebe zu sein, die Minna in sich trägt, eine Liebe, die ihr Leben mehr beeinträchtigt als erfüllt. Es ist ein tragisches Schicksal, das die Protagonistin erwartet. Eine Lektüre, die einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt.

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Personen: Kaleri, Anna