Runge, Philipp Otto
Von dem Fischer und seiner Frau
Buch

Es waren also einmal ein Fischer und seine Frau. Die lebten bescheiden und in einem Eimer. (Die Behausung wurde erst bei Johnson dazu, bei Runge ist das Domizil noch ein Pisspott. Das Wort wurde aber insofern entschärft, weil im Original nur "P...pott" zu lesen ist.) Dann fängt der Fischer einen dicken Butt, der, da er sprechen kann, um seine Freiheit bittet. Dieser Wunsch wird ihm gewährt. Als die Fischersfrau von dem Wundertier erfährt, keift sie, dass der Fischer sich im Gegenzug auch etwas hätte wünschen sollen. Und so verlangt sie von ihrem Mann, er solle das nachträglich tun. Sie trägt ihm auf, er möge sich eine Hütte wünschen. Der Butt erfüllt den Wunsch umgehend. Und wenn sie nicht gestorben sind, hätten beide bis auf den heutigen Tag in ihrem Häuschen leben können. Doch die Fischerin will mehr und mehr. Aus der Hütte soll ein Palast werden, aus ihr ein König, ein Kaiser und der Papst. Alle Wünsche erfüllt der Butt, der, sichtlich entrüstet über die Zügellosigkeit, nicht nur seine Farbe ändert, von grün bis feuerrot, sondern aus Wut auch immer mehr an Größe zulegt.
Der Geduldsfaden reißt dem Plattfisch, als der Fischer im Namen seiner Frau bittet, er möge sie zu Gott machen. So viel Frevel führt dazu, dass beide wieder dort landen, wo sie waren: in ihrem armseligen Eimer. Wenn die Redensart, dass alles im Eimer sei, Geltung hat, dann hier.

Altersempfehlung: ab 5 Jahren.


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Personen: Runge, Philipp Otto

Schlagwörter: Märchen

Runge, Philipp Otto:
Von dem Fischer und seiner Frau / Philipp Otto Runge. - Rostock : Hinstorff Verlag, 2011. - 40 S.
Festeinband : EUR 14,95

Zugangsnummer: 2012/0092
Erzählungen für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren - Signatur: Rung - Buch