Die vierjährige Tochter der Chemielehrerin ertrinkt im Schwimmbad der Schule, doch was auf den ersten Blick ein Unglück scheint, ist in Wahrheit der kalkulierte Mord eines Schülers. Doch so einfach ist es dann doch wieder nicht: Der Apfel der Schuld, der das Titelblatt ziert, wandert von Kapitel zu Kapitel in andere Hände. Kritik am Leistungsdruck des japanischen Systems verknüpft sich mit psychologischer Familienaufstellung, um die Fallstricke und Defizite schulischer, häuslicher und gesellschaftlicher Erziehung aufzuzeigen. Klug gemacht, verstörend - vielleicht nur wenn man zartbesaitet ist, garantiert der Roman nicht die übliche massentaugliche Thrillerkost. Am Ende schließt sich der Kreis, aber die Eindeutigkeit von Gut und Böse ist nicht wieder hergestellt. Der formale Kniff, die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, mag den Leser/die Leserin zuweilen ermüden, aber wer hier einen rasanten Thriller erwartet, ist sowieso an der falschen Adresse!

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Personen: Minato, Kanae