»Recht auf Stadt« ist mehr als die individuelle Freiheit, auf städtische Ressourcen zugreifen zu können. Es ist das Recht auf ein erneuertes urbanes Leben. Angesichts der sozialen Probleme in den desolaten Hochhaus-Vorstädten und anderer Folgen des rasanten Städtewachstums nach dem Zweiten Weltkrieg stellte Lefebvre schon in den sechziger Jahren fest, dass der Urbanisierungsprozess einhergeht mit einem Verlust der Stadt als Ort der kreativen Schöpfung, zugunsten einer bloßen industriellen Verwertungslogik. Er postuliert aber keine Abkehr von der Stadt - etwa in die zeitgleich entstehenden amerikanischen Mittelklasse-Vororte -, sondern macht in der Stadt ein enormes Potenzial aus, das zu einer emanzipierten urbanen Gesellschaft führen kann. Das Recht auf Stadt ist ein gesamtgesellschaftliches Anrecht auf Begegnung, Teilhabe, Austausch, das große Fest und einen kollektiv gestalteten und genutzten städtischen Raum.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Nautilus Flugschrift
Personen: Lefebvre, Henri
MS 1750 L489-01
Lefebvre, Henri:
¬Das¬ Recht auf Stadt / Henri Lefebvre ; aus dem Französischen von Birgit Althaler ; mit einem Vorwort von Christoph Schäfer. - Deutsche Erstausgabe. - Hamburg : Edition Nautilus, 2016. - 219 Seiten. - (Nautilus Flugschrift)
Einheitssacht.: ¬Le¬ droit à la ville
ISBN 978-3-96054-006-9
Spezielle Soziologien - Buch