Neue Praxis 2023/04 np ; Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik
Zeitschriftenheft

Inhalt:

Beiträge
Susanne Kock
Sexarbeits- und Prostitutionsforschung. Wissenschaftliche Herausforderungen im Kontext einer moralisierten Debatte (S. 253-266)
Angesichts der medialen Präsenz der Themenfelder Sexarbeit und Prostitution sowie deren Komplexität und Undurchsichtigkeit stellt sich die Frage, wie es im wissenschaftlichen Kontext gelingen kann, systematisch und methodisch kontrolliert vorzugehen und Sexarbeit und Prostitution von der sie umgebenden Mystifizierung, Instrumentalisierung und Stigmatisierung zu befreien, mit dem Ziel, objektive Perspektiven zu generieren und Befunde zu erzeugen, die den gesellschaftlichen Debatten zugeführt werden können. Der Beitrag von Susanne Kock legt
das durch zum Teil moralisierende Ansätze und politische Interessen geprägte diskursive Feld mit seinen aktuellen Kontroversen kritisch dar.

Karl-Heinz Braun
Die Wohnungskrise als Herausforderung für die Gemeinwesenarbeit (S.267-291)
Karl-Heinz Braun macht deutlich, worin die gegenwärtige Wohnungskrise besteht und welche Herausforderungen damit für Gemeinwesenarbeit verbunden sind. Dazu wird zunächst der Weg von der staatlichen Wohnungsversorgung in seine weitgehende Vermarktung rekonstruiert, dann deren strukturelles Resultat, nämlich die Implementierung einer Wohnklassengesellschaft analysiert, die sich schon seit längerem in einer Krise befindet, welche sich allerdings gegenwärtig verschärft und in der absehbaren Zukunft noch vertiefen wird. Schließlich wird ein Ausblick gegeben mit exemplarischen Schwerpunkten, wie sich die Gemeinwesenarbeit in die kommunale Wohnungspolitik einmischen kann und sollte.

Philipp Waag/Konstantin Rink
Digitalisierung als Irritation. Von ideologischen zu reflexionstheoretischen Selbstbeschreibungen der Sozialen Arbeit im Zuge ihrer Auseinandersetzung mit digitalen Technologien (S. 292-306)
Anhand der disziplinären Debatte um die Bedeutung digitaler Technologien für die Profession der Sozialen Arbeit zeigen Philipp Waag und Konstantin Rink auf, dass die deutschsprachige Soziale Arbeit allzu oft ideologischen Vorurteilen gefolgt ist und auf diese Weise ihr Reflexionspotenzial nicht ausgeschöpft hat. Diese Analyse wird systemtheoretisch gerahmt und die Auseinandersetzungen der Disziplin der Sozialen Arbeit mit der Relevanz digitaler Technologien für die Profession als kontingente Irritationen der Selbstbeschreibungen eines gesellschaftlichen Teilbereichs bestimmt.

Bettina Hünersdorf/Jonathan Everts/Rolf Torsten Kramer/Reinhold Sackmann/Stefanie Schmachtel/Tanja Sturm
Bildungs- und Betreuungslandschaften zur Herstellung von Chancengleichheit in peripheren Sozialräumen. Feldtheoretische Forschungs- und Entwicklungsperspektiven (S. 307-323)
Die Ausführungen von Bettina Hünersdorf, Jonathan Everts, Rolf Torsten Kramer, Reinhold Sackmann, Stefanie Schmachtel und Tanja Sturm zielen darauf ab, die Potenziale eines feldtheoretischen Zugangs für die Analyse der (Neu-)Ordnungen von Bildungs- und Betreuungslandschaften auszuloten. Dieser analytische Zugang bildet eine zentrale theoretische Ressource für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Verbundprojekt »(Neu-)Ordnungen von Bildungslandschaften reflexiv gestalten. Zur riskanten gesellschaftlichen und schulischen Teilhabe von Kindern in peripheren Sozialräumen«.

Christian Schröder/Thomas Wendt
Herausforderungen der Zukunftsgestaltung. Design Thinking als Partizipationsansatz für Soziale Arbeit und Stadtentwicklung (S. 324-339)
Basierend auf Erfahrungen in verschiedenen Lehrforschungskontexten reflektieren Christian Schröder und Thomas Wendt, ob eine für Soziale Arbeit und Stadtentwicklung adaptierte Version von Design Thinking eine Antwort auf die Herausforderungen von Partizipationsprozessen sein kann. Primär geht es darum, den potenziell exkludierten Gruppen in Stadtteilentwicklungsprozessen eine Stimme zu verleihen und bedarfsorientierte Lösungen zu entwickeln, die an den Lebenswelten von Bewohner*innen ausgerichtet sind. Diese Angebote sollten möglichst zeitnah im Stadtteil umgesetzt werden, um Enttäuschungen und Konflikten vorzubeugen und die Wirksamkeit von Partizipationserfahrungen zu erhöhen.

Bericht
Gabriele Wild/Marc Diebäcker/Manuela Hofer/Verena Scharf
Policing the Pandemic. Pandemische Regulierung von öffentlichen Räumen und Personen durch Polizei und Soziale Arbeit (S. 340-351)


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Weiterführende Informationen


Serie / Reihe: Neue Praxis

Schlagwörter: Sozialarbeit Soziale Arbeit Sozialpädagogik

DA 1000 neue 2023-04

Neue Praxis 2023/04 : np ; Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik. - Lahnstein : Verl. Neue Praxis, 2023. - 253-340 Seiten. - (Neue Praxis). - 53. Jahrgang, Heft 4
ISSN 0342-9857

Zugangsnummer: 00008254 - Barcode: 2-9195200-2-00009251-7
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