Mitscherlich, Margarete
Erinnerungsarbeit zur Psychoanalyse der Unfähigkeit zu trauern
Buch

Trauer, Trauerarbeit ist nach Auffassung der Autorin der einzige Weg, um sich aus traumatischen Ereignissen zu befreien, ihnen sozusagen den Stachel der Dauer und der Wiederholung zu nehmen. Trauerarbeit, ein schmerzlicher Prozeß, der die ganze Person ergreift und ihr Denken und Handeln neu organisiert, ist der mehr oder weniger gelingende Versuch, vergangene Erlebnisse und Verluste, die man abzuspalten und zu verdrängen geneigt ist, in das gegenwärtige Leben zu integrieren. Was für den einzelnen und seine krankmachenden früheren Erfahrungen gilt, das gilt, so die Autorin, auch für eine Gruppe, für ein Volk. In Abwandlung einer psychoanalytischen Erkenntnis kann man sagen: Wer die Nazi-Vergangenheit nicht betrauert, sondern verdrängt, ist dazu verurteilt, sie immer wieder neu zu erleben. In dieser Mahnung und Warnung liegt die aktuelle Brisanz dieses Buches.


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Weiterführende Informationen


Personen: Mitscherlich, Margarete

Schlagwörter: Psychoanalyse Trauerarbeit Nationalbewusstsein Vergangenheitsbewältigung

CU 2612 M684-a-01

Mitscherlich, Margarete:
Erinnerungsarbeit : zur Psychoanalyse der Unfähigkeit zu trauern / von Margarete Mitscherlich. Mit einem Nachw. zur Taschenbuchausg. - Lizenzausg. - Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verl., 1993. - 186 S. ; 19 cm. - (Fischer-Taschenbücher; 11617 : Geist und Psyche)
ISBN 978-3-596-11617-1 (kart.) : DM 14.90, S 116.00, sfr 1

Zugangsnummer: 00017605 - Barcode: 2-9184204-4-00014512-1
Klinische Psychologie - Buch