Rez.: Nachdem Davas Onkel einen Dorfbewohner im Affekt getötet hat, mußte die 15jährige Protagonistin aus Albanien fliehen. Auf ihrer einjährigen Odyssee durch Kosovo, Serbien, Rumänien, Ungarn, Tschechien, Polen nach Deutschland begegnet sie Schmugglern, Romas, Gauklern, Zuhältern und einer künstlerisch ambitionierten Travellerin. Vom Geschäft am Krieg und Menschenschmuggel bis zum liebevollen, um sein täglich Brot kämpfenden Kleinganoven wird dem Leser ein reiches Ensemle geboten und das Armenhaus Europas nach dem Zusammenbruch des Sozialismus präsentiert. Nicht die Asylantenpolitik Deutschlands, sondern das Woher und Warum, die Umstände von Flucht werden thematisiert. Die Handlung wirkt mitunter etwas überladen bzw. zu schlüssig, die Sprache holpert. Dennoch überzeugt die breite Anlage und Aktualität des Zeitbildes. Statt Mitleidsgestus aktional geladene Aufklärung. - Empfohlen.

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Personen: Schoemans, Roger H.

Schlagwörter: uch