Entartete Kunst in einem Hamburger Museum. (DR) Elisabeth, von allen Beta genannt, arbeitet in einem Startup und bewegt sich nahezu ausschließlich in digitalen Welten, wären da nicht Johannes und Lea, mit denen sie gelegentlich Gedanken und Rotwein teilt. "Habt ihr nicht mal Lust, etwas völlig Unerwartetes zu tun?" (S.146), fragt sie die beiden. Das klingt nach Langeweile und Überdruss. Richtig gute Einfälle bleiben jedoch aus. Als Beta über eine App den geheimnisvollen Toboggan kennenlernt und mehr über ihn erfahren möchte, stößt sie auf die Geschichte des Hamburger Künstlerpaares Lavinia und Walter, das während der 1920er Jahre Maskentänze choreografierte. Die Autorin erzählt auf mehreren Zeitebenen. Anfangs dominiert die Tätigkeit im Startup, begleitet von Begriffserklärungen wie Fuzzing, Visual Testing etc., die sich wie Lexikoneinträge lesen. Die Korrespondenz mit Toboggan erinnert in seiner Form an einen Briefroman. Spannend liest sich im dritten Teil die Geschichte des Hamburger Künstlerpaares, deren Masken Beta im Archiv des Museums entdeckt. Zunehmend hinterfragt sie ihre eigenen Lebensentwürfe, sucht Neuanfänge. Berit Glanz, geboren 1982, arbeitet an der Universität Greifswald.

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Personen: Glanz, Berit

Interessenkreis: Roman