Nach 40 Jahren wird Henry durch Fundstücke an die Liebe seines Lebens erinnert. (DR) Der 12-jährige Chinese Henry lebt mit seinen Eltern in Seattles Chinatown. Man schreibt das Jahr 1942, Amerika befindet sich mitten im Krieg, Henrys äußerst nationalistischer Vater jedoch interessiert sich hauptsächlich für die militärischen Auseinandersetzungen zwischen China und Japan, dem chinesischen Erzfeind. Henrys Leben verläuft in eher tristen Bahnen: Damit aus ihm ein richtiger Amerikaner wird, schickt ihn sein Vater auf eine weiße Schule und verbietet ihm sogar die kantonesische Sprache, obwohl die Eltern kein Englisch verstehen. Dort lernt Henry die gleichaltrige Japanerin Keiko näher kennen, die mit ihm gemeinsam die Essensausgabe in der Schulkantine macht. Die beiden verbindet nicht nur ihre Außenseiterrolle als einzige Asiaten in der Schule, sie teilen auch ihre grenzenlose Begeisterung für Jazzmusik. Die zarte Liebe wird jäh unterbrochen, als nach dem Überfall auf Pearl Harbor auch Keikos Familie in ein Internierungslager für US-Japaner gebracht und für Jahre festgehalten wird. 40 Jahre später wird im ehemaligen japanischen Viertel Seattles ein Hotel restauriert, in dem viele internierte Familien ihre Habseligkeiten gelagert hatten. Unter den Fundstücken sind auch Sachen aus Keikos Besitz, die bei Henry eine Flut von Erinnerungen wachrufen. Jamie Ford zeichnet die Lebensumstände seines Protagonisten sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart recht anschaulich nach und bringt die räumliche und geistige Enge im chinesischen Traditionshaushalt fühlbar nahe. - Sehr empfehlenswert. *bn* Hertwiga Kröss

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Personen: Ford, Jamie