Wenn Eltern morden. (ab 13) (JE) Max liegt mit Hanja am Strand, die Sonne scheint, es riecht nach Sommer und Gras. Warm ist es, viel zu warm für Juni, genau wie damals. Es ist noch kein Jahr her, als Max von den lauten Stimmen der Eltern wach wurde, sie stritten wieder, wie oft in letzter Zeit. Aber diesmal klang es anders, aggressiver, bedrohlicher als sonst. Max dachte an seine kleine Schwester und stand auf, um nach ihr zu sehen. Zu spät, Mina war schon an der Wohnzimmertür und sah, was Max Sekunden danach selbst beobachtete: Vater hat in seinen zitternden Händen eine Pistole und richtet sie erst auf Mutter und gleich darauf auf Mina. Mutter macht einen Sprung nach vorne und fällt Vater in die Arme. Den Knall hört Max heute noch in seinen wirren Träumen. Alles passierte in Zeitlupe, wie im Film, und nichts war jemals so wie zuvor. Die Autorin lässt Max seine Familientragödie selbst erzählen. Die Charaktere sind scharf geschnitten und ohne Pathos. Ein traumatisches Spiel mit den handelnden Figuren und Umständen in einfachen kurzen Sätzen, leicht lesbar und schwer verdaulich. Die zerstörte Kindheit und Jugend zweier Betroffener wird hier geschildert. Das Leben hat seine Weichen gestellt, ohne zu fragen. Ein Jugendroman nicht nur für Jugendliche. *bn* Ilse Hübner

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Personen: Fessel, Karen-Susann