Eine Jugendliche hält ihre Erfahrungen und Probleme durch die Trennung ihrer Eltern und den damit verbundenen Integrationsprozess in die neue Schulklasse in einem formal und sprachlich locker-witzigen Computertagebuch fest. Anne-Pauline ist überzeugte Vegetarierin und neu an einem Gymnasium, weil ihre Eltern sich getrennt haben. Sie geht nicht nur selbstverständlich mit dem Computer um und programmiert zum Erstaunen ihrer Mitschüler auch kleine Programme, sondern schreibt leidenschaftlich "Computertagebuch". Sie nennt es allerdings selbst "Notizen über meinen alltäglichen Wahnsinn. Und das ist mein Leben". So werden die LeserInnen mit einem witzig und flott im Jugendjargon ("cool", "mega-hip", "Ach du Schweiß!") erzählten Ausschnitt aus dem Leben einer Jugendlichen konfrontiert. Dabei werden vor allem die schrittweise Eingliederung in die neue Klassengemeinschaft, die schulischen Marotten von LehrerInnen und MitschülerInnen, die Bewältigung der elterlichen Scheidung und die behutsame Annäherung und Beziehungsfindung in ihrem neuen sozialen Umfeld oft mit witziger Ironie thematisiert. Ein zentrales inhaltliches wie formales Element spielt dabei der Computer, der für Anne-Pauline das ideale Medium ist "für sich selbst zu schreiben". In der Computer-AG der Schule kann sie ihre besonderen Fähigkeiten einbringen und erobert damit letztlich auch ihren heimlichen Schwarm "Ky", dessen Computermusik sie als Einzige aufgeschlossen anerkennt. Formal lockern viele unterschiedliche Text- und Schriftformate (Aufzählungen, Einrückungen, Schriftgrößen, Schriftarten, Klammereinschübe, viele PS und PPS, Ikons als Kapitelvignetten, E-Mail-Texte, Bildschirmzeilen...) und collageartige Illustrationen/Montagen (Zeitungsschlagzeilen, Opernkarten, Partiturteile, Zeitungsanzeigen, Lexikonausschnitte...) den Textverlauf auf und entsprechen der insgesamt unbeschwerten Umgangs- und Lebensweise der Tagebuchschreiberin. Eine inhaltlich nicht gerade spektakuläre Geschichte, aber dafür mit sprachlich und textgestalterisch kreativen und stimmigen Einfällen. *ag* Erich Perschon

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Personen: Topsch, Wilhelm