Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Heidi Lexe; Illustratorische Neu-Inszenierung der berühmten Märchenversion einer Kampfansage im Langstreckenlauf. (ab 6) (JM) Nach dem Fischer und seiner Frau setzt der Hamburger Künstler ein weiteres Märchen-Ehepaar ins Bild. An Stelle von Machthunger und Zerstörungswut, die die innereheliche Dynamik antreiben, ist es nun schlicht die List, die verhandelt wird. Und die Herrn und Frau Igel für kurze Zeit ganz gleichberechtigt am einen und am anderen Ende des Ackers auftauchen lässt. Jonas Lauströer hat die beiden anthropomorphisierten Figuren in Shirt und Kniehose gekleidet und lässt sie in seinen impressionistisch anmutenden Landschaftspanoramen beinahe lausbubenhaft zum Wettlauf aufbrechen. Davor und danach zeigen sie sich geschlechtsspezifisch deutlich unterschieden in bäuerlichen Röcken und Blusen - die ein wenig abgetragen wirken und doch immer das Moment des Ordentlichen und Sauberen herausstreichen. Welch ein Unterschied ist dazu die mondäne Erscheinung des Herrn Hasen, der in Anzug mit Weste, Uhrkette und Krawatte skeptisch auf Herrn Igel herabblickt. Ganz adelige Erscheinung, die sich später in den kleidsamen, das Spiel der Muskeln betonenden Run-Suit wirft, befindet er sich im Kontrast zur volkstheatralen Tradition, in der Herr Igel zu stehen scheint. In scheinbarer Tölpelhaftigkeit blickt er zum mondänen Gegner auf und trägt doch schon vorweg einen Hasenfuß als Trophäe um den Hals. Von Beginn an scheint durch den Illustrationsstil alles in Bewegung, die Bilder wirken in ihrer bewusst indifferenten Farbigkeit wie unruhige, mit Schlieren überzogene alte Film-Szenen. Der Raum wird klar abgesteckt, die landschaftlichen Details werden aber dennoch rasch in assoziative Hintergründe überführt. Bis mit Beginn des Wettlaufs die Gesamtkomposition der Bilder nur noch auf die Dynamik der Ereignisse abgestellt ist. Gerade hier spielt Jonas Lauströer einmal mehr seine illustratorische Stärke aus und fängt Bewegung durch Perspektiven und Bildschnitte auf faszinierende Weise ein. Zu empfehlen ab 6 Jahren.

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Rezension

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Personen: Grimm, Jacob Grimm, Wilhelm Der Hase und der Igel Lauströer, Jonas Raecke, Renate