Die zehnjährige Maria Margarita lebt mit ihrem Vater und ihren vier älteren Brüdern in einer trostlosen Minensiedlung in der Atacamawüste in Chile. Der Vater sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl, die Mutter hat die Familie verlassen. Die einzige Abwechslung in dieser einsamen Gegend bietet das Kino, allerdings kann sich die Familie einen gemeinsamen Besuch nicht mehr leisten. So wird jeweils ein Kind hingeschickt, das nachher der versammelten Familie den Film erzählen muss. Dabei entpuppt sich Maria Margarita als begnadete Erzählerin, die die Handlung nicht nur erzählt, sie spielt sie, sodass ihre Vorführungen meist noch besser sind, als die Filme selbst. Schon bald wird das Wohnzimmer der Familie zum Treffpunkt für die ganze Nachbarschaft und die Eintrittsgelder werden eine wichtige Einnahmequelle. Maria ist eine gefragte Attraktion und wird auch in andere Häuser eingeladen, um ihre Kunst vorzuführen. Sie ist glücklich und glaubt ihre Berufung gefunden zu haben, bis zu dem Tag, als ihr im Hause des Geldverleihers etwas Schreckliches widerfährt. Fortan ist das kurze Glück von Maria zu Ende. Das Fernsehen hält Einzug und verdrängt das Kino. Die Familie bricht auseinander, das Dorf leert sich, nur Maria Margarita bleibt am Ende alleine zurück. Die Filmerzählerin ist eine anrührende Geschichte, die trotz der tragischen Ereignisse humorvoll erzählt. Die eindringliche Schilderung versetzt uns Leser in diese staubige, trostlose Gegend und lässt uns nahe an das Geschehen heran. Trotz der nur gut hundert Seiten gelingt es dem Autor die ganze Lebensgeschichte von Maria Margarita zu vermitteln, ihre Hoffnungen für die Zukunft und die traurige Realität. Ein Buch, das mich lange begleiten wird. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Alma Svaldi

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Rezension

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Personen: Rivera Letelier, Hernán S. Becker, Svenja ª

Schlagwörter: Atacamia-Wüste