Mitten im von den Nazis besetzten Rom behauptet Chiara Ravello 1943, dass der kleine Daniele, der mit seiner Familie deportiert werden soll, ihr Neffe sei. Doch ihre Zivilcourage hat bittere Folgen für sie: Sie muss ihre behinderte Schwester in die Obhut fremder Leute geben, um Daniele vor deren Schikanen zu schützen. Und auch nach Jahren des Zusammenlebens bekommt sie nicht die Liebe von Daniele zurück, die sie für ihn empfindet. Hilflos muss sie zusehen, wie Daniele straffällig und drogensüchtig wird, bis er schließlich ganz aus ihrem Blickfeld verschwindet. - Ein spannender, gut recherchierter Roman voller authentisch wirkender Figuren. Baily wechselt zwischen den aus der Sicht der Protagonistin im Präsens gehaltenen Ereignisse der vierziger Jahre und den im auktorialen Erzählstil erzählten Ereignisse der siebziger Jahre. Implizit erreicht sie durch diesen sprachlichen Bruch, dass sich die Story der 1940er Jahre in den Vordergrund schiebt und die damalige Gefühlswelt der Protagonistin dominiert.
(Quelle: Buchprofile-Rezension: Adelgunde Hovestadt)

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Personen: Baily, Virginia Burkhardt, Christiane