Wie bewusste Fälschungen und Falschmeldungen, aber auch unabsichtliche Schreib- oder Übersetzungsfehler unser Geschichtsbild mitprägen.
"Traue keinem Zitat, das du nicht selber gefälscht hast!" (Winston Churchill). Dies ist eines der Zitate, die Peter Köhler, seinem neuen Buch voranstellt. Er streift durch die Kulturgeschichte und zeigt an zahlreichen Beispielen von Ramses bis Trump, wie stark bewusst gestreute Falschmeldungen, aber auch frappierende, teils lustige, teils bedrückende Anekdoten und vermeintlich "reale" Tatsachen unser Geschichtsverständnis sowie unsere Sicht auf die aktuelle Situation manipulieren. Neben der verblüffenden Geschichte von Leonardos Fahrrad weist der Autor auf weitere spektakuläre Fälle hin, die sich als Fake erwiesen, aber im Bewusstsein der Menschen als "Realität" verankert sind. Um in der Gegenwart zu bleiben - da liefert Donald Trump seit seinem Wahlkampf bis heute schwerwiegende Beispiele von Fake News, die alle belegen, dass nicht der Wahrheitsgehalt ausschlaggebend ist, sondern die Steigerung der eigenen Größe und die Durchsetzung der eigenen Interessen. Vergleichbare Muster gibt es in der Geschichte zuhauf: z.B. Juden als Ritualmörder, Hostienschänder, Brunnenvergifter; Dolchstoßlegende; als Notwehr deklarierte Erschießung Benno Ohnesorgs. Darüber hinaus erzählt Köhler aber auch von Fake News aus der Literatur, der Wissenschaft und dem Gesellschaftsleben. - Rundum zu empfehlen!
[Quelle: Sankt Michaelsbund buchprofile-Rezensionen von Inge Hagen]

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Serie / Reihe: C.H. Beck Paperback

Personen: Köhler, Peter

Schlagwörter: Falschmeldungen