Familiengeschichten sind komplex und spannend - so auch diese, die quasi in 2 Welten spielt: In der von Schwiegermutter Anna, die den Aufstieg in die höchsten Kreise Berlins schafft und mit dem unbedingten Willen nach vorn zu schauen ausgestattet ist und in der der nicht standesgemäßen Marie, mit der Annas eigene Erwartungen nicht erfüllender Sohn Heinrich verheiratet ist. Die Begleitmusik eines sich rechtlich emanzipierenden und gesellschaftlich nicht ebenbürtig behandelten Judentums einerseits und die zunehmend bedrückender werdende Situation nach dem 1. Weltkrieg werden anhand der verschiedenen Familienmitglieder und ihren Leben plastisch veranschaulicht und lassen auch die Wahl des Titels deutlich werden. Zwischen Recherche und Fiktion gibt die Autorin Einblick in ihre vergangene und jüngste Familiengeschichte, die sie in ihrem lesenswerten Nachwort anfügt und der hoffentlich ein weiterer Band gewidmet sein wird.
Für Leser:innen, die an Familiengeschichten interessiert sind und ein gut lesbares Buch verschlingen möchten.
[Quelle: Eliport, Rezensent: Frauke Thees]

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Personen: Neumann, Constanze

Schlagwörter: Familie Judentum 19. Jahrhundert