Hart, John
Das eiserne Haus
Buch

Sehr spannender, aber auch harter Thriller. (DR) Zwei Kleinkinder werden am Ufer eines Baches zum Sterben ausgesetzt. Doch die Brüder werden gefunden und wachsen in einem Waisenhaus heran. Dort regiert das Recht des Stärkeren und der schwächliche und jüngere Julian droht an den ständigen Schikanen und Misshandlungen zu zerbrechen. Gerade an dem Tag, an dem die Brüder wundersamerweise adoptiert werden sollen, tötet Julian seinen Peiniger. Der ältere Michael nimmt die Schuld auf sich und flieht, Julian wird wie geplant von der Frau eines Senators adoptiert. Obwohl sein Leben jetzt in geordneten Bahnen verläuft, hat das schwere Trauma seiner Kindheit tiefe Spuren hinterlassen. Michael landet nach Jahren auf der Straße in der Obhut eines Mafiabosses und erhält eine Ausbildung zum Profikiller. Aus Liebe zu einer Frau will er ein neues Leben beginnen, doch das kann sein Ziehbruder Stevan unmöglich zulassen. Um an Michael heranzukommen, bedroht Stevan Julians Leben. Und bald schon muss sich Michael zwischen Julian und seiner schwangeren Freundin entscheiden. Wie in "Das letzte Kind" schafft John Hart überzeugende Figuren und hat ein gutes Gespür für Szenen, die ihre Charaktere voll zur Geltung bringen. Michael ist keineswegs ein unfehlbarer, strahlender Held, dennoch - oder gerade deswegen? - empfindet man Sympathie für ihn, denn trotz seines "Berufes" wird er stets von moralischen Grundprinzipien geleitet. Allerdings kann er skrupellos vorgehen, wenn es darum geht, Menschen zu beschützen, die er liebt. Seine Gegner sind noch weniger von Skrupel geplagt und einige der daraus resultierenden Szenen hätte der Autor nicht gar so drastisch gestalten sollen; sensiblere Naturen werden sich davon wahrscheinlich abgestoßen fühlen. Außerdem stehen sie in krassem Gegensatz zur beinahe poetischen Sprache. Davon abgesehen ist "Das eiserne Haus" ein von Anfang bis Ende spannender Pageturner. Wohldosiert und häppchenweise füttert Hart seine LeserInnen mit Informationen aus der Vergangenheit der Protagonisten und eröffnet erstaunliche Zusammenhänge, die oft überraschend, aber nicht unglaubwürdig sind. "Man fühlt ihn im Herzen ebenso wie in der Magengrube", meint Schriftstellerkollege Jeffrey Deaver über den Thriller. Dem kann man sich nur anschließen.


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Personen: Hart, John

Hart, John:
Das eiserne Haus. - München : C. Bertelsmann, 2012. - 507 S.
ISBN 978-3-570-10119-3 fest geb.

Zugangsnummer: 2022/0489 - Barcode: 2-9456665-7-00009687-4
Schöne Literatur - Signatur: SL Hart - Buch