Institut für Religionspädagogik
IRP Impulse 2023/Frühjahr: Suche Frieden jage ihm nach
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"Suche Frieden und jage ihm nach!", so fordert David im 34. Psalm. Das Erstaunliche ist dabei, dass er bei dem Ausspruch dieses Satzes selbst auf der Flucht vor dem übermächtigen König Saul war, der ihm nach dem Leben trachtet. Ein klarer pazifistischer Aufruf?

Frieden, im hebräischen Schalom, bedeutet weit mehr als nur die Abwesenheit von Streit und Krieg. Es meint eine tiefe Sehnsucht nach einer heilen und unversehrten Welt, in der keine Gefahr mehr droht und alle Menschen in ihrer Würde gesehen werden.
"Suche Frieden und jage ihm nach": Dieser Appell ist bitter nötig in einer Welt, in der es so viele Auseinandersetzungen gibt - im Kleinen wie im Großen. Doch welche Bedeutung kommt ihm in der Praxis zu? Erscheint er gar surreal? In der Landesverfassung Artikel 12 kommt der Friedensbildung eine bedeutende Rolle zu, da die Jugend in der Ehrfurcht vor Gott, im Geiste der christlichen Nächstenliebe und zur Friedensliebe zu erziehen sei. Nicht verwunderlich, dass Schule im Ganzen ein besonderer Auftrag zur Friedensbildung zukommt. Dazu setzen die beiden Leitperspektiven Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV) und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) die zentralen Rahmenvorgaben im schulischen Kontext. Schüler*innen sollen befähigt werden, einen dialogorientierten, friedlichen Umgang mit unterschiedlichen Positionen bzw. Konflikten zu pflegen. Die Erziehung zur Toleranz in Bezug auf den Umgang mit Vielfalt ist damit auch ein Beitrag zur Menschenrechts- und Friedensbildung und zur Verwirklichung einer inklusiven Gesellschaft. Die vorliegende Publikation beschäftigt sich unter anderem mit der christlichen Friedensethik - eine ihrer wesentlichen Maximen lautet Gewaltfreiheit. Wie diese politisch und weltweit umgesetzt werden kann und welche Möglichkeiten sie hat, illustriert Stefan Silber von Pax Christi. Im Anschluss wird die Bedeutung von Versöhnung für die Psyche beleuchtet. Das dort vorgestellte REACH-Modell könnte auch im Unterricht behandelt werden. Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sehen wir bei friedensethischen Fragen als unabdingbar, eine kontroverse Diskussion zu führen. Daher finden Sie im Praxisteil konkrete Vorschläge, wie Sie verschiedene Standpunkte zur hochkomplexen Frage "Frieden schaffen mit oder ohne Waffen" in Ihr Klassenzimmer bringen können. Der wertschätzende Umgang mit Menschen, die eine andere friedensethische Position vertreten, ist hierbei unumgänglich, wenn Diskussionen fruchtbar geführt werden wollen.
Sowohl der Anteil an muslimischen Schüler*innen in unseren Schulen, zum Teil auch im Religionsunterricht, als auch die in Teilen der Gesellschaft verbreiteten Vorurteile gegenüber dem Islam waren Anlass, islamische Positionen zur Ausgestaltung des friedlichen Zusammenlebens zu hören.
Wie unterschiedlich der theologische Umgang mit Krieg und Frieden innerhalb der orthodoxen Kirche ist und welche Gründe dahinterstehen, können Sie im Beitrag von Dr. Regine Elsner lesen.
Wie können wir im Unterricht Frieden nachjagen? Zwei Unterrichtsentwürfe sowie ein Beitrag zum Umgang mit geflüchteten Schüler*innen haben wir für Sie vorbereitet.


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Weiterführende Informationen


Serie / Reihe: IRP Impulse

Personen: Institut für Religionspädagogik

Schlagwörter: Erziehung Frieden Christ Toleranz Schule Aufgabe Praxis Friedensethik Vielfalt Bildungsplan 2016 Friedensarbeit

Interessenkreis: RU Gym RU BS

14.13.1.106

Institut für Religionspädagogik:
IRP Impulse 2023/Frühjahr: : Suche Frieden jage ihm nach / Institut für Religionspädagogik. - Freiburg : Institut für Religionspädagogik der Erzdiözese Fre. - 63 Seiten. - (IRP Impulse; Frühjahr : 2023)
ISBN 978-3-96003-217-5

Zugangsnummer: 2023/0267 - Barcode: 2-1190010-6-00019133-3
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