Grundschule Religion Nr. 14 Von Jüngerinnen, Prophetinnen und anderen mutigen
Zeitschriftenheft

Christine Lehmann
Ein ganzer Mensch werden
Abraham, Joseph, David und Jona heißen die üblichen biblischen Hauptakteure, mit denen die Kinder im Laufe der Grundschulzeit Bekanntschaft machen. Jedoch ist es für die Entwicklung von Mädchen und Jungen wichtig, jenseits von Geschlechterstereotypen immer wieder auch von mutigen Frauen und ihren Glaubenserfahrungen zu hören und zu erfahren. Solche neu erlebten Geschichten können Mädchen selbstbewusster machen und Jungen eine Vielfalt von Rollen darbieten, die ihnen helfen, sich zu orientieren, von herkömmlichen Mustern zu befreien und sich selbst zu akzeptieren. So gilt: Jede und jeder darf ein ganzer Mensch werden!

Praxis

Susanne von Braunmühl
Nur Mut, Maria Magdalena!
Erzählt man Kindern von der Kreuzigung und Auferstehung Jesus aus Sicht von Maria Magdalena, bekommt die Geschichte durch die Gefühle und Erfahrung der wichtigsten Osterzeugin eine intensive Lebendigkeit und Hoffnungsperspektive. Susanne von Braunmühl hält die einzelnen Stationen der langen Ostergeschichte in einem Bodenbild fest, die Kinder gestalten parallel ein Leporello mit ihren eigenen Eindrücken.

Chistiane Mucker
Mirjam tanzt in die Freiheit
In dieser Unterrichtseinheit zur Exodusgeschichte bekommt Mirjam eine tragende Rolle: Einzelne Abschnitte der langen Geschichte werden von einer kleinen Erzählpuppe in Ich-Form erzählt und geben den Kindern die Möglichkeit, sich mit Mirjams Gedanken und Gefühlen intensiver auseinander zu setzen.

Gertrud Miederer
Ester, darüber möchte ich mit dir reden!
Im Buch Ester des Alten Testamentes wird von der Rettung der jüdischen Minderheit im persischen Reich zur Zeit des Königs Ahasveros erzählt. Es ist die Grundgeschichte für das fröhliche Purim-Fest der Juden, aber auch dafür geeignet, mit Kindern über die Rolle der Frau, über Macht und Unterdrückung und die Rolle Gottes in menschlichen Vollzügen nachzudenken.

Susanne von Braunmühl
Hinweise zum Material
Im Leseheft sind elf Erzählungen zu mutigen Frauen aus dem Alten und Neuen Testament enthalten, die in die Unterrichtsideen dieses Heftes eingebunden sind. Sieben dieser Frauen sind auf dem Hungertuch "Biblische Frauengestalten" abgebildet.

Birgit Nendza
Sara und Hagar
Die beiden Frauen Abrahams sind die Mütter zweier großer Völker: der Israeliten, aus denen die Juden und die Christen hervorgingen, und der Ismaeliten, dem arabischen Volk. In der Geschichte über ihr Leben erfahren die Kinder ein umfassendes Menschenbild in all seiner Widersprüchlickeit: Verzweiflung über die Kinderlosigkeit, Verheißung, Erfüllung, Miteinander, Ausgrenzung und Einsamkeit.

Susanne von Braunmühl
Zwei ungleiche Schwestern
Ausgehend von einer Bildbetrachtung entdecken die Kinder die charakterliche Vielschichtigkeit der Schwestern Maria und Marta: Marias Intuition, ihr Ergriffensein von der Anwesenheit Jesus und auf der anderen Seite Martas Handlungsstärke und ihre aufrechte Begegnung mit Jesus in Augenhöhe. Die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Schwestern bieten Projektionsmöglichkeiten für eigene Rollen.

Susanne von Braunmühl
Voll Freude singe ich Gott..."
Das Magnifikat der Maria gehört zu den Schlüsseltexten des christlichen Glauben. Es spricht von einer persönlichen Gotteserfahrung und hat darüber hinaus eine weltweite politische Dimension. Poetisch und programmatisch verkündet Maria Heil und Gerechtigkeit für alle Menschen. Die Autorin lässt die Kinder eigene Zugänge zu diesem prophetischen Text finden und entdecken, dass er mit Blick auf die südamerikanischen Freiheitskämpferin und Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú heute noch vielen Menschen Kraft und Hoffnung gibt.

Rahel Fione Juschka
Wie eine Geschichte lebendig wird
Mit einer großen Erzählpuppe können biblische Geschichten den Kindern spannend und lebendig nahe gebracht werden. Die Autorin stellt eine Bauanleitung mit Tipps und Tricks für eine Puppe vor, die der Lehrkraft die Möglichkeit gibt, mit den eigenen Händen noch zu gestikulieren und Gegenstände in die Präsentation miteinzubeziehen.

Hintergrund

Eilisabeth Moltmann-Wendel
Frauen in den Evangelien
Die Autorin gibt einen Einblick in die Blickweise der feministischen Theologie und zeigt, dass die biblischen Geschichten, unter diesem Blickwinkel gelesen, mehr zeigen: Frauen, die in der Begegnung mit Jesus aufrecht und selbstbewusst durchs Leben gingen, und einen anderen, menschlichen Jesus, der Menschen brauchte und mit Menschen in Gegenseitigkeit verbunden war. So wird deutlich, wie heilend es ist, aufstehen zu können und ein eigener Mensch zu werden.


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Grundschule Religion Nr. 14 : Von Jüngerinnen, Prophetinnen und anderen mutigen : Friedrich Verlag, 2006

Zugangsnummer: 2012/0011 - Barcode: 2-0140949-7-00011386-1
so - Signatur: GR14 - Zeitschriftenheft