Biblisches Familienbuch mit Geschichten, Illustrationen, Bastelanleitungen, vor allem aber vielen Verständnishilfen. (JP) Zur Eröffnung schreibt Thea, eine zur Identifikation der LeserInnen eingeführte Figur, an Gott einen Brief, in dem sie zwar zur Kenntnis nimmt, dass er ein Geheimnis und daher unergründlich sei, sie es sich dennoch aber nicht nehmen lasse, zu versuchen, seine Gedanken zu verstehen. Der Schlüssel für das vorliegende Buch liegt in einer eigentlich für Erwachsene gedachten Anweisung: "Von Jesus zu erzählen ist eine wirklich schwierige Sache [.]. Er ist ganz und gar Mensch, so wie er da auf der Erde geboren wurde und aufwächst. Und doch ist da mehr. Besonders haben es die gespürt, die ihm begegnet sind, jedenfalls die, die offen waren für Gott [.] Damit auch wir es heute merken, in unseren Familien und unserem Leben, darum brauchen wir Erzählerinnen wie Thea. Und vielleicht die Sicht der Engel." (S. 118) Daher ist der umfangreiche Band als Erzählung von zwei "Lern-Engelinnen" angelegt, die - bisweilen im Widerspruch zu den Erzengeln Gabriel und Michael - viel Verständnis, aber auch viel Ungeschicklichkeit an den Tag legen, Verwirrung im biblischen Geschehen erzeugen und so aus den biblischen Episoden erzählbaren Stoff werden lassen. Dabei gehen die Geschichten weit über das Erste und Neue Testament hinaus und reichen bis zu den Kirchenjahrfesten und den Heiligen, die erst in der nachfolgenden Kirchengeschichte Bedeutung erlangen. Der Autorin ist es aber ein Anliegen, klar zwischen den biblischen Vorlagen und den weiterentwickelten Texten zu unterscheiden. Überdies meldet sie sich in einem besonders gekennzeichneten "Kästchen" immer wieder zu Wort, um wie im oben zitierten Fall den begleitenden Erwachsenen Hilfestellungen und Interpretationen zu liefern. Die zum Miteinander-Sprechen auffordernde Rubrik bietet ebenfalls Hilfen zum tieferen Verstehen. Die Erzähltexte selbst sind von sehr unterschiedlicher Qualität, eher dem ausschmückenden verniedlichenden Erzählen verpflichtet als einem sinnstiftenden Elementarisieren. Die Illustrationen bleiben in Ausdruckskraft und darstellerischer Weite leider sehr hinter dem zurück, was moderne Bilderbücher bereits bieten können. Da die Autorin den Anspruch hatte, auf jeder Doppelseite eine Bastelanleitung zu bringen, sind diese von sehr unterschiedlichem Niveau und wirken bisweilen sehr "gesucht". Als Familienbuch in der Hand interessierter und die Kinder im Glauben begleitender Erwachsener kann dieses Buch dennoch gute Dienste leisten. *bn* Gertie Wagerer

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Personen: Steinkühler, Martina