Materialbrief Jugendliturgie 04/2013: Advent
Zeitschriftenheft

Die dunkle Jahreszeit hat schon wieder begonnen und mittendrin: der Advent. Eine Zeit des Wartens. Die Dunkelheit macht das Warten intensiver, vielleicht auch ängstlicher. In der Dunkelheit ist die Sehnsucht nach Licht groß. Schön zeigt dies ein Relikt erzgebirgischer Bergarbeitertradition: Ab Einbruch der Dunkelheit findet man in vielen Fenstern einen mit Kerzen beleuchtetenen Schwibbogen. In der dunklen Jahreszeit brachte er die Sehnsucht der Bergleute nach dem Sonnenlicht zum Ausdruck, die während der Wintermonate noch bei Dunkelheit in den Stollen einrückten und erst nachts wieder auf dem Heimweg waren. Jedes Licht stellte ursprünglich eine aus dem Berg zurückgebrachte Grubenlaterne dar. Ein "vollständiger" Lichtbogen am Haus bedeutete, dass alle Arbeiter dieses Hauses wohlbehalten aus der Grube zurückgekommen sind.
Licht: ein Symbol für Leben. Diese Sehnsucht nach Licht, die Sehnsucht nach dem, der Leben bringt, wird heute durch den täglichen Trubel des Adventsalltags oftmals überdeckt. Die Zeit der Vorbereitung, die die Kraft und den Zauber
des Lichtes erwarten lässt, ist selbst so lichterfüllt, dass das wahre Licht des Weihnachtsfestes nahezu unterzugehen scheint. Der Advent selbst wird zum Abenteuer nach dem Motto: Schaffe ich alle Besorgungen, wo ist der nächste Christkindlesmarkt ... Dass der Advent aber auch ein Abenteuer ganz anderer Art werden kann, ohne dabei die adventlichen Traditionen aus dem Blick zu verlieren, zeigt der Beitrag Dekan Straubs aus Mindelheim. Vor lauter Sehnsucht nach Helligkeit lassen wir uns aber auch allzu oft blenden: von Reichtum, von Besitz, von der Raffgier. Dabei haben wir unseren ganzen Besitz letztlich nur geliehen: von Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde. Dies sich wieder neu und immer wieder bewusst zu machen, dazu möchte der zweite Gottesdienstvorschlag anregen: "Alles nur geliehen" von Jürgen Schulze Herding und der KLJB Velen.
Ein dunkles Kapitel in unserer Geschichte beleuchtet der Beitrag Marianne Hartungs. Er bietet uns Möglichkeiten eines gläubigen Umgangs mit dem, dessen Realität uns heute oft unbegreiflich scheint. In Form eines Gedenkgottesdienstes
für die Opfer der Nationalsozialisten macht er ein dunkles Kapitel bewusst. Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, die jedes Jahr am 27. Januar erinnert wird, ließ in der Dunkelheit ein Licht der Freiheit aufscheinen.
Das Licht jedoch, das die Grausamkeiten umso deutlicher aufscheinen ließ, soll uns immer wieder mahnen und erinnern.


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Materialbrief Jugendliturgie 04/2013: Advent : dkv, 2013

Zugangsnummer: 2017/0050 - Barcode: 2-0140949-7-00013310-4
so - Signatur: MB4/2013 - Zeitschriftenheft