Preußler, Otfried
Krabat Autorenlesung
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Südsachsen, im Land der Wenden, 17. Jahrhundert. Der Waisenjunge Krabat hört in den Rauhnächten immer wieder im Traum die Worte "Komm nach Schwarzkollm in die Mühle, es wird dein Schaden nicht sein". Er fragt sich also zu dieser Mühle durch, und obwohl er bemerkt, dass die Einheimischen erschrocken auf seine Frage reagieren, verdingt er sich beim Müller als Lehrjunge. In der Mühle geht es nicht ganz mit rechten Dingen zu, das bemerkt er bald.

Nach drei Monaten, am Karfreitag, beginnt seine Ausbildung in der schwarzen Magie, zusammen mit den elf anderen Müllerburschen. Der Altgeselle Tonda wird sein Freund und Beschützer.
Doch in der Silvesternacht, im Zenit der Rauhnächte, stirbt Tonda plötzlich. Und keiner wagt's, über ihn zu reden. Krabat will an Tondas Grab ein Vaterunser sprechen, doch auf Wendisch wollen die Worte ihm nicht einfallen, "und auf Deutsch erst recht nicht". Noch anderes Beunruhigendes geschieht: Krabat wird schon nach einem Jahr Geselle, denn in der Mühle im Koselbruch zählt das erste Jahr für drei; und kurz darauf ist schon ein neuer Lehrling da und nimmt ausgerechnet Tondas Schlafstelle ein. Sogar Tondas Kleider passen dem Neuen.
Krabat hält die Augen offen und bekommt allmählich heraus, wer sich tatsächlich hinter dem Meister und seinem Zauberbuch, dem Koraktor, verbirgt, und worin das dunkle Geheimnis der Mühle im Koselbruch besteht. Am Ende wagt er es, den Meister herauszufordern und die Freiheit für sich, seine Freundin und die anderen elf Gesellen zu verlangen. Kein einfaches Unterfangen, und wenn's misslingt, wartet auf Krabat das ewige Verderben...

In "Krabat" greift Preußler auf alte wendische (sorbische) und böhmische Märchen und Sagen zurück (Preußler stammt selbst aus Böhmen) und verwebt sie zu einer ganz eigenen, spannenden Geschichte, vielleicht zu einer seiner besten überhaupt. Die Geschichte beruht auf alten Teufels- und Hexenmythen, die eine Grundstruktur aus Angst und Grusel bilden, in die aber auch die ein oder andere Schelmengeschichte verwoben ist (z.B. die Geschichten vom Pumphutt). Tatsächlich geht es um Freundschaft und Liebe, um Treue, Weisheit und Mut.
"Krabat" vereinigt Merkmale von Abenteuergeschichten und Märchen in sich; die Geschichte ist spannend, sprachlich und stilistisch gelungen und stimmig. Preußler setzt nicht auf Knalleffekte, sondern er lässt eine ganz eigenartige, mitunter gruslige Atmosphäre wirken -- und nicht nur in dieser Hinsicht unterscheidet "Krabat" sich wohltuend von gewissen derzeit allgegenwärtigen Geschichten über Zauberlehrlinge, die den Leser oft nur durch immer neue, spektakuläre Wundertüten an sich binden können.
Ein Kinderbuch freilich ist "Krabat" nicht, es scheint mir eher für Erwachsene und Jugendliche ab elf oder zwölf Jahren geeignet


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Personen: Preußler, Otfried

Discorama
Jugendliteratur
Hörbücher

Preußler, Otfried:
Krabat : Autorenlesung / Otfried Preußler, 2008. - ca.198 MIin.
ISBN 060-2-517-76927-4 7,49

Zugangsnummer: 0017306001 - Barcode: 01168877
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