Ein erstes Anschauen und Durchblättern dieses großformatigen Bandes zeigt mir prachtvolle Bilder in beeindruckender Reproduktions-Qualität. Meine Leseerwartung wird von der gesamten Aufmachung auf ein hauptsächlich kunsthistorisches Werk ausgerichtet. Aber der Schein trügt: In 25 Kapiteln werden einzelne biblische Frauengestalten, Frauenpaare oder Frauengruppen vorgestellt, wobei die Vorstellung stets dem gleichen Schema unterworfen ist: ein entsprechender Bibeltext; eine Meditation von Dorothee Sölle (das Buch ist ursprünglich schon 1993 ediert worden); und unter dem Titel "Was nicht in der Bibel steht" antike Paralleldichtungen, mittelalterliche Reflexionen und die Wirkungsgeschichte der Frauengestalten in der neueren Literatur. Und darin verstreut - relativ kommentarlos - Darstellungen aus der bildenden Kunst. Sehr viel Material ist also jeweils zusammengetragen - doch leider bleiben die einzelnen Elemente letztlich unverbunden nebeneinander stehen. Aber vielleicht sollte dieses Buch auch gar nicht mehr sein als eine Materialsammlung, die für Multiplikatoren und Multiplikatorinnen anregend und hilfreich sein kann.

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