Spektakuläre Fotos von Leuchttürmen, dazu Informationen über Geschichte, Bauweise, Funktion und das oft einsame Leben der Wärter. Der Franzose Philip Plisson gilt als einer der besten Meer-Fotografen. Nach einem Bilderbuch über das Meer hat er nun eines speziell über Leuchttürme gemacht. Es sind seine meisterlichen Aufnahmen von Leuchttürmen aus aller Welt, die die Qualität des neuen Bandes in der Reihe "für Kinder erzählt" ausmacht. Plisson gelingt es, selbst Bilder, in denen die Technik der Türme im Vordergrund steht, noch mit Atmosphäre aufzuladen, indem er zum Beispiel den Wärter mit ablichet. "Ich sammle Leuchttürme wie andere Briefmarken, Münzen oder Schlüsselanhänger", schreibt Plisson in der Einleitung, und man nimmt ihm die Leidenschaft eines Sammlers ab, weil sie aus jedem Bild spricht. Von jeder Doppelseite zu einem Thema werden klugerweise drei Viertel des Platzes für die Fotos reserviert. Rechts steht immer ein mit Illustrationen aufgelockerter Text. Beides ist mitunter ärgerlich: Die Illustrationen wiederholen sich zum Teil und passen dann nicht mehr zum jeweiligen Thema. Oder sie werden nicht hinreichend erklärt und bleiben daher unverständlich wie die Darstellung der Fresnel-Optik. Die Texte sind manchmal unnötig kompliziert und gespreizt formuliert, was zum Teil an der allzu wortgetreuen Übersetzung aus dem Französischen liegen könnte. Beispiel: "Die Wartungsdienste aller Leuchttürme der Welt verfügen über verschiedene Arbeitsboote, mit denen sie ihre Tätigkeiten ausführen können." Trotz dieser Mängel ist das Bilderbuch eines von der Sorte, die einen sofort anspringen. Beim Durchblättern meint man, das Salz des Meeres auf der Zunge und den Wind in den Haaren zu spüren. Und bei aller Begeisterung für die Geschichte und die Technik dieser Bauwerke wird nicht verschwiegen, dass die Wärter wohl ziemlich oft die Nase voll vom Meer hatten, wenn sie auf einem einsamen Leuchtturm mitten im sturmgepeitschten Wasser Dienst tun mussten.

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Personen: Plisson, Philip