Annotation: Eine kleine Fabel in kräftigen Bildern: Der vermeintliche Tod des Löwenvaters bürdet dem kleinen Nuno die Regierungslast auf. Erwachsensein ist aber so einfach nicht - zum Glück hat der Vater den Steinschlag doch überlebt und Nuno darf wieder Kind sein. Rezension: Gelb, dunkelgelb ist das ganze Buch, gelb wie der Wüstensand und die Steppe in der flimmernden Mittagshitze, wie das Löwenfell und die Sonne am späten Abend, gelb auch wie die Königskrone. Die nimmt sich der kleine Löwe, als sein Vater in einen Steinschlag gerät. Rot mischt sich ein, als die Angst kommt. Ein bisschen Grün tragen die Bäume, auf denen Lora, Lorah und Lohra krächzend sitzen. Sie erfahren als Erste vom Regierungswechsel und erzählen es der gelben Giraffe, den blauen Nashörnern, dem grauen Elefant, der roten Schlange und dem grünen Krokodil. Und die wollen alle einen Ratschlag oder Schiedsspruch vom neuen König. Aber Nuno ist noch so klein, dass ihm die Krone über beide Augen rutscht. Er sieht nicht mal mehr gelb, sondern vor lauter Problemen und riesiger Verantwortung, die auf einem König lasten, nur noch schwarz. Da erhält er unerwartet Hilfe… Der Belgier lässt die kräftigen Farben und einfachen Figuren wirken, erzählt die Geschichte stringent und schnörkellos. Nichts ist simpel oder niedlich und trotzdem verstehen es schon kleine Kinder: Erwachsensein ist auch nicht ganz leicht. Das konnte der Vater besser und er ist es, der Nuno die Last abnimmt. Denn der Stein, der ihm auf den Kopf gefallen war, hatte ihn gar nicht getötet. So sitzt der Kleine glücklich auf dem Schoß des Großen und interessiert sich statt für die Regierungsgeschäfte für die dicke Beule des Vaters (die leider nicht zu sehen ist). Er darf wieder Kind sein, Kind des großen, weisen Königs. - Eine feine Fabel in schönen Bildern.

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Personen: Ramos, Mario