Feyl, Renate
Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit Roman
Roman


Rezension

Natürlich paßt dieser Roman um Schillers Schwägerin, Biografin und letztlich auch liebende Gefährtin vortrefflich zum 99er Goethe-Weimar-Gedächtnisjubel. Aber das Leben der Caroline von Wolzogen (1763-1847) gibt mehr her als nur eine buntbebilderte Illustration von Begebenheiten im klassischen Dichterolymp. Wie in ihren anderen Büchern interessierte Feyl (zuletzt BA 11/96) vorrangig der Ausbruch einer Frau aus den gesellschaftlichen Zwängen ihrer Zeit. Die Wolzogen wollte das damals Unerhörte: Sie suchte nach "Gegenentwürfen", wollte weder nur Muse oder Dienstmagd sein noch sich im "goldenen Ehegatter" langweilen. Sie ließ sich gar scheiden, verbarg nicht ihre Lebens- und Liebesgier, versuchte - oft vergebens - dem beklagten "Schicksal" zu trotzen und fand ihren Lebensinhalt schließlich als gefeierte Prosaistin. Ein anspruchsvoller, trotz manch Gespreiztem durchaus auch leidenschaftlicher Frauen- und zugleich ein weitgehend dokumentarischer Künstlerroman mit philosophisch-ästhetischen Sentenzen und Paraderollen für Wolzogen und Schiller (auch Goethe) in der Provinztristesse des "Weltweimarwinkels".


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Personen: Feyl, Renate

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Wolzogen, Karoline von

Feyl, Renate:
Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit : Roman / Renate Feyl. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 1999. - 319 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-02836-2 fest geb. : 38,00 + f

Zugangsnummer: 86690095040 - Barcode: 2-0000000-8-90095040-5
FEYL - Signatur: FEYL - Roman