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Rezension

Nun mehren sie sich, die kritischen Stimmen zu Kaminers rasantem Tempo medialer Präsenz: der Mann publizierte zu viel, treibe Raubbau mit seinem Witz, wiederhole sich, reibe sich auf zwischen unaufhörlicher Fernseh-, Radio- und Zeitungsarbeit. "Breit empfohlen!" kontert hingegen hier nun die Rezensentin mit präzisem Bick aufs neue Buch. Typische Miniaturgeschichten geben erfrischend einfach und hemdsärmelig Einsicht in die Lesereisen des Autors und dessen staunende Begegnungen mit deutschen Kleinstadtwahrheiten. Hat "Die Reise nach Trulala" (BA 11/02) noch von fiktiven Zielen und dem inneren Kilometerstand der Helden erzählt, sind wir mit Kaminers Dschungelbuch mittendrin in einer Provinz, deren Echtheit wir kaum leugnen können. Weil Polemik Kaminers Sache nicht ist, weil seine sanfte Satire oft eines 2. Blickes bedarf, weil er bisweilen seltsam unschuldig statt clever schreibt, wirkt er wunderbar unmodern - und tut uns allen wunderbar gut.

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Personen: Kaminer, Wladimir

Standort: SL-HEI

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Lesereise Kaminer, Wladimir

Interessenkreis: SATIRE