Pelzer, Georg
Mondindianer Roman
Roman


Rezension

Was lässt eine Kindheit in den späten 60ern zur klaustrophobischen Falle werden? Pelzers zartbitter anrührendes Debüt weiß präzis Antwort zu geben: Es sind die muffige Enge eines weltvergessenen Dorfes an der deutsch-niederländischen Grenze und die uneingeschränkte Tyrannei einer bigotten Großmutter, die hier dem früh verwaisten Protagonisten die Lebensfreude nachhaltig rauben. Raffiniert verwobene Erzählebenen verdichten die Handlung einerseits auf die Zeit um die spektakuläre Apollo-11-Mondlandung, die für den Ich-Erzähler und dessen besten Freund zur Obsession wird, und andererseits auf den Tag, an dem der mittlerweile erwachsene Erzähler zur Beerdigung der Großmutter noch einmal ins Dorf seiner Kindheit reist. Pelzers junger, einzig von der sinnenfrohen Tante stabilisierter Held nimmt den Leser mit einer Mischung aus Tapferkeit, Lakonie und Naivität für sich ein. Dieser herbe, aber nicht hoffnungsfreie Roman aus der Zeit des aufkommenden Farbfernsehens ist breit einsetzbar.


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Personen: Pelzer, Georg

Standort: SL

Schlagwörter: Geschichte Belletristische Darstellung Großmutter Junge Astronaut Niederrhein-Gebiet Berufswunsch Katholizismus

Pelzer, Georg:
Mondindianer : Roman / Georg Pelzer. - München : Claassen, 2003. - 174 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-546-00338-4 fest geb. : EUR 14.95

Zugangsnummer: 86690041007 - Barcode: 2-0000000-8-90041007-7
PELZ - Signatur: PELZ - Roman