Alles beginnt - natürlich - mit einer Frau und mit Blicken, die sich kreuzen. Der Erzähler, ein syrischer Ingenieur, der - dem Autor nicht ganz unähnlich - lange Zeit in Deutschland gelebt hat, folgt dem Locken und gelangt in einen traditionellen Damaszener Stadtteil, wo Parfum-Händler ihre Kunden mit Lavendel- oder Zedernduft und schönen Worten einnebeln. Eine illustre Händlerschar erwacht aus ihrer Mittagsruhe.
Die Frau aber, welcher der Erzähler von der Bushaltestelle aus nachgelaufen ist - das Getümmel hat sie verschluckt. Enttäuscht lässt er sich im Café Dunya nieder. Hier diskutieren die Gäste bei Humus und Tee über Familie, Religion und Politik. Ein Philosoph und Nietzscheaner erläutert seine Theorie über die Araber.
Mit Humor und Sympathie beschreibt Suleman Taufiq die Menschen im Café und lässt eine schillernde Karawane durch diese zeit-enthobene Oase ziehen: einen Schuhputzer etwa, der sämtliche Witze der Stadt erfunden haben soll; einen Dichter, der seine Werke mündlich vorträgt und sich dafür einladen lässt, und einen Mann, der sein Haus mit einem Spezialgift mückenfrei gehalten haben, dann aber von einer Riesenfliege getötet worden sein soll. Solche Geschichten erzählen sich die Männer.
Personen: Taufiq, Suleman
Sch Tauf
Taufiq, Suleman:
Café Dunya : Ein Tag in Damaskus / Suleman Taufiq. - Berlin : Ed. Orient, 2015. - 128 S. ; 19,9 cm
ISBN 978-3-922825-91-3 fest geb. : 17,90
Roman für Erwachsene - Buch