"Es riecht irgendwie nach Feuer und Brand," sagt Albert Läufer zu seinem Sohn Herbert, als sie am 24. April 1947 mit ihren Rädern durch die Lammersdorfer Sonntagsstraße fahren. Auch Karl Braun, der mit seiner Familie am Eßtisch sitzt, ahnt nicht, daß sein strohgedecktes Haus in weniger als einer Stunde im Feuer verglühen wird. Als er aus dem Fenster schaut, sieht er, wie kleine Flammen auf den Dächern tanzen. Bevor er begreift, was dort geschieht, brennt die gesamte Siedlung! Eine wahnsinnige Hitze breitet sich aus, panikartig rennen die Bewohner auf die Straße und sehen mit Entsetzen und völlig hilflos dem Untergang ihrer Häuser zu. Jetzt hat der Feuersturm auch das Nachbarhaus von Alois Kreutz erfaßt. Die Familie flieht in letzter Sekunde aus dem brennenden Anwesen. Der kleine Hund Daisy bleibt im Chaos zurück und stirbt in dem alles vernichtenden Feuer. An der vorbeiführenden Bahnlinie brennen bereits die geteerten Schwellen und der Funkenflug stiebt ins Dorf. Die Feuerwehr ist rasch zur Stelle - aber sie besitzt keine Geräte, um diesen Riesenbrand zu löschen. Andere Feuerwehren treffen ein, doch es gibt keine funktionierende Wasserleitung! Gutmeinende Helfer werfen Möbel und Hausrat in die Gärten. Der von Westen kommende Sturm treibt die Funken immer weiter ins Dorf hinein. Wird Lammersdorf verbrennen? Da kommt Pfarrer Peter Schall laut betend die Sonntagsstraße hinauf. Er geht bis zur Kurve bei Josef Läufer und wieder zurück. Als er die Menschenansammlung wieder erreicht, hat wie durch ein Wunder der Sturm nachgelassen ...
Personen: Siebertz, H. Jürgen
De Siebe
Siebertz, H. Jürgen:
Schwellmänn, Trevvel und Makkei : die Nachkriegsjahre in Lammersdorf, Eifel ; Dokumentation / von H. Jürgen Siebertz. - 1. Auflage. - Aachen : Helios, 2006. - 264 S. : Illustrationen
ISBN 978-3-938208-25-0 Festeinband : EUR 21.50
Heimatkunde-Geschichte - Buch