Ein zeitgeschichtliches Buch über die Fliegerei und Emanzipation der Frauen in den USA. (BI) Wir schreiben die Roaring Twenties in den USA und Charles Lindbergh fliegt im Mai 1927 in 33 Stunden von New York nach Paris. Es ist die Zeit der Luftfahrtpioniere und des technischen Aufbruchs. Amelia Earhart, 1897 in Kansas geboren, wird neben Lindbergh zur Ikone der Flieger, indem sie 1928 als erste Frau als Passagier den Atlantik überquert und schließlich 1932 den Alleinflug von Neufundland nach Nordirland in rund 20 Stunden unter widrigen Umständen schafft. 1921, als sie ihre ersten Flugstunden nimmt, sind Pilotinnen eine angefeindete Ausnahmeerscheinung. Sie arbeitet in 28 verschiedenen Jobs, um sich das Geld für ihre Leidenschaft zu verdienen. Noch bevor sie ihre Fluglizenz gemacht hat, besitzt sie mit 24 ihr erstes Flugzeug. Sie will fliegerische Rekorde aufstellen und beweisen, dass Frauen gleiche Leistungen wie Männer erbringen. Nach ihrer Atlantiküberquerung ist sie eine Berühmtheit in den USA und heiratet ihren Manager und Verleger George P. Putnam. In ihren Vorträgen und Interviews vertritt sie ein neues Frauenbild: sportlich, zupackend und eigenverantwortlich. Zeitgleich wird Roosevelt amerikanischer Präsident und Amelia Earhart ist ein gern gesehener Gast im Weißen Haus. Im Juni 1937 startet sie einen neuen Weltrekord: die erste Weltumrundung entlang des Äquators. Während des Fluges von Neuguinea über den Pazifik verschwindet ihre Maschine. Ihr abenteuerliches, unkonventionelles Leben mit unbekanntem Ende gibt bis heute Anlass für Mystifikationen. Das Buch ist präzise und klar geschrieben und ein hervorragendes Zeitdokument für die Entwicklung der Luftfahrt und die Lage der Frauen in den 1930er Jahren in den USA. *bn* Josef Kunz

Personen: Gerste, Ronald D.