Weber, Anne
August ein bürgerliches Puppentrauerspiel
Buch

Ein Lesedrama, in dem Goethes Sohn August die tragische Hauptrolle verkörpert. (DT) Das Cover mit den auf Marionettenfäden zappelnden Buchstaben des Namens August vor einem grellweißen Hintergrund vermittelt einen stimmigen Einstieg in die Geschichte von August, Goethes unbedeutendem Sohn. In ungewöhnlicher Weise setzt sich die Autorin mit den Lebenslinien eines Menschen auseinander, der durch die zweifache Hypothek seiner Geburt - Sohn eines übermächtigen, weltberühmten Vaters und einer als "Bettschatz" und "Tanzsau" verspotteten Mutter -, wie eine Marionette von verschiedenen Fäden gezogen, ein unselbständiges, unglückliches und fremdbestimmtes Leben bis zu seinem frühen Tod führte. Nicht einmal sein Grabstein trägt seinen Namen, sondern die Inschrift "Goethe filius". Der Autorin gelingt es, in einer experimentellen Mischung aus romanhaften und biographischen Versatzstücken, aus Formelementen von Puppenspiel und bürgerlichem Trauerspiel ein Lesedrama zu gestalten, in dem auf wunderbare Weise die Weimarer Welt des 18. und frühen 19. Jahrhunderts mit ihren literarischen Figuren und zeitgenössischen Vertretern in der traurig-tragischen wie berührenden Geschichte von August Goethe auf einer Meta-Ebene lebendig wird. Ein vielschichtiges Lektüreerlebnis, das Literaturkundige, historisch Interessierte wie Geschichtensüchtige gleichermaßen zu faszinieren, zu inspirieren und zu unterhalten versteht. *bn* Jutta Kleedorfer

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Personen: Weber, Anne

Weber, Anne:
August : ein bürgerliches Puppentrauerspiel / Anne Weber. - Frankfurt a. M. : S. Fischer, 2011. - 159 S.
ISBN 978-3-10-091061-5 fest geb. : ca. ? 17,50

Zugangsnummer: 2022/0503
Epen, Märchen, epische Kleinformen - Signatur: DD Weber - Buch