Sieben Menschen in einem Wohnblock in Manhattan förmlich exekutiert - die Spur führt die Ermittler nach Kalabrien ins Netz der Mafia. (DR) Schnörkellos und dicht beschreibt Giuttari Akteure und Abläufe, nimmt sich Zeit, auch Äußerlichkeiten zu schildern, und gibt den Dialogen glaubhafte Schärfe. Man merkt, dass der Autor das Metier aus eigener Erfahrung kennt (als Kriminalist und Fahnder), so bleiben die Beteiligten glaubhaft und plastisch. Bei aller glaubhaften Realitätsnähe leidet man allerdings unter der platten Übersetzung verbaler Grobheiten ("hey mach keinen Scheiß" oder "du gehst mir auf die Eier"). Nach der Exekution der sechs Menschen in einem Wohnblock in Manhattan machen sich zwei der amerikanischen Ermittler auf den Weg nach Kalabrien, nachdem die Mehrheit der Opfer von dort stammt - und tatsächlich decken sie Verbindungen zu einem kolumbianischen Drogenkartell auf und können ein paar kleine Fische an Land ziehen. Der erfahrene Mafia-Spezialist Commissario Ferrara legt sich mit gewohnter (immerhin ist dies schon sein vierter Buch-Auftritt) Bedächtigkeit ins Zeug. Aber auch seine Schläue und Sachkenntnis können nichts daran ändern, dass die `Ndrangheta, die kalabrische Mafia, letztlich ungeschoren davonkommt und die Angelegenheiten in ihrem Sinne regelt. Während die Handlung immer wieder zwischen Manhattan und Kalabrien wechselt, kommt eine Ahnung auf von der täglichen Mühsal bei der Jagd nach Verdächtigen und Beweisen. - Das Buch liegt als solide gefertigtes Hardcover vor. *bn* Susanne Luger

Personen: Giuttari, Michele Diemerling, Karin