Stationen eines "musikalischen Lebens". (KM) Zum Glück gibt es sie noch hin und wieder, diese unglaublich universell ausgebildeten, immer wissensdurstig gebliebenen Menschen wie Paul Angerer, den der Eintritt in die offizielle Pension nur ein "Hoppala" verursacht haben wird. Es trieb und treibt ihn als Musiker weit, weiter; als Künstler, als Entdecker von "Fundstücken": Zu Hause entdeckte er den Taktstock Lehárs, weil Großvater Denk die Instrumentierung für Lehár zusammenstellte. Grußworte von Helmut Qualtinger, Christiane Hörbiger gehören in die Sammelbüchse wie auch Erinnerungen an fernere und nähere Winkel dieser Welt. Paul Angerer, Jahrgang 1927, österreichischer Komponist, Dirigent, Moderator, Buchautor und Leiter des Concilium musicum Wien, schildert in diesem Capriccio - so nennt sich auch seine seit November 2001 gestaltete Sendung bei "Radio Stephansdom" - seine Lebensstationen. Nach Spitzenpositionen bei Orchestern und Theatern in Österreich, Deutschland und der Schweiz ist der Vater von vier Kindern auch jetzt noch immer als Gastdirigent tätig, komponiert und instrumentiert, moderiert in TV und Radio. Es scheint, als habe er von Anfang an gewusst, wo er sich die profundeste Bildung erwerben konnte: Schulzeit im Akademischen Gymnasium, Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst Wien, Konservatorium der Stadt Wien. Er regelt Verträge so, dass ihm Zeit für weitere Projekte bleibt, an denen er wachsen kann: Er beginnt zu komponieren, tritt auf, unterrichtet, schreibt, liest, fügt zusammen oder verwandelt, vieles gelingt. Dennoch bleibt er bescheiden. Der Buchtitel ist wunderbar gewählt: Ein Capriccio, ein Musikwerk spielerischen Charakters, orientiert sich wenig bis gar nicht an tradierten musikalischen Formen. Seine Kraft erwächst aus seinem selbstbestimmten Leben. *bn* Beate Hennenberg

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Personen: Angerer, Paul

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