Anmutige Reflexionen eines Dichterlebens - schön und leicht wie eine Vogelfeder. (DL) In seinem ersten Gedichtband offeriert uns Erich Jooß eine Art lyrisches "Lebenswerk". Die Texte stammen aus vier Jahrzehnten und zeigen eine Persönlichkeit mit einem interessierten und talentierten Blick auf die schönen und weniger schönen Seiten der Welt. Aus diesem Bestreben heraus resultieren poetisch gekonnt verarbeitete Stimmungen, Begegnungen, Betrachtungen, die auf jeden Fall überzeugen. Er blickt etwa mit Nostalgie auf eine Zeit zurück, "[.] als sich die Liebe noch von selbst einstellte [.]", und besingt den verschwenderischen "[.] Duft der Erde [.]". Er betrachtet den Tag, der "[.] in schwarzen Wolken [.]" schwimmt, und Blut wird zu Gefühlen, denn sie "[.] rinnen aus [.]", nachdem ein alter Mann sein Gewehr holt. Ein besonderer Bilderreichtum zeigt sich nicht nur in der Metaphorik des Dichters, sondern auch in den Motiven, die ihn zu zahlreichen seiner Texte inspirierten - oft erzählt Erich Jooß nämlich von Malern und deren Arbeiten. Häufig tauchen in seiner Lyrik auch Bibelassoziationen oder himmlische Flügelwesen auf. Fazit: Hier pflanzt ein authentischer lyrischer Gärtner ganz besondere Blumen der Poesie. *bn* Markus Jäger

Personen: Jooß, Erich Bolliger, Max