Velan, Christine
Der blinde Fleck Roman
Buch

Einprägsam gezeichnetes Kinderschicksal. (DR) Louise und ihre Mutter gehen weg aus Frankreich, nach Deutschland. Sofort und jetzt auf der Stelle, ohne Vorwarnung. Der gewalttätige und oft betrunkene Vater bleibt zurück. Ohne Geld und ohne Zukunft, so scheint es, ziehen sie bei Mutters gut situierten Eltern ein. Die Großmutter ist streng und unnachgiebig, aber sie tut alles, um die Krankheit von Louises Mutter - sie erblindet langsam - in den Griff zu bekommen. Louise ist der Übermacht der Großmutter ausgeliefert und schließt sich noch enger an ihre Mutter an. Sie ist ihr sehendes Auge und ihr einziger Bezugspunkt in dieser neuen kalten Welt. Je mehr die Sehkraft der Mutter nachlässt, um so verlorener kommt sich Louise vor. Den Höhepunkt erreicht ihre Einsamkeit, als ihre Mutter weit weg in eine Blindenschule kommt. Die Autorin zeichnet das einprägsame Bild eines Kinderschicksals. Kurze, knappe Sätze, aus der Perspektive des Kindes geschrieben, geben Einblick in das Seelenleben des Mädchens, bringen die Hilflosigkeit und Einsamkeit eines Kinderherzens zum Ausdruck. Louise verbringt eine Kindheit, ohne Kind sein zu dürfen. Ein bemerkenswerter Roman, der zum Nachdenken anregt und die Überlegung nahelegt, wie sorglos wir mit unseren Kindern umgehen und was wir ihnen alles zumuten und aufhalsen. Unbedingt lesen! *bn* Ilse Hübner

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Personen: Velan, Christine

Velan, Christine:
¬Der¬ blinde Fleck : Roman / Christine Velan. - Wien : Braumüller Literaturverl., 2011. - 311 S.
ISBN 978-3992000197 fest geb. : ca. ? 21,90

Zugangsnummer: 2022/1271
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Velan - Buch