Surreale Beschreibung der Trauerbewältigung. (DR) Gerade erst hat sich das lesbische Paar Ina und Via in einem kleinen Bergdorf eingelebt, ein Haus gekauft und eine Bar eröffnet, als Ina plötzlich stirbt. Surreal beschreibt die Autorin in ihrem zweiten Roman Vias Trauer. Im Ort erstarren plötzlich alle Menschen und bestehen nur mehr aus einer staubigen Masse, sie legt Feuer und muss Tiere erlegen, um in der Einsamkeit zu überleben. So plötzlich wie alles begonnen hat, ist es auch vorbei. Via trifft auf einen Lastwagenfahrer, der sie aus dem Tal bringt. Hier taucht sie wieder in die Realität ein und macht sich auf den Weg, um ihre ehemalige beste Freundin zu besuchen. Die Autorin verwendet eine oft abgehackte Sprache, mit der sie aber ein sehr breites Spektrum an Gefühlen ausgezeichnet ausdrückt. Unterbrochen wird die Geschichte von Gedichten der verstorbenen Bea Haustein, die als reales Vorbild für Ina dient. Daher wahrscheinlich auch die Verwechslung der Namen Bea und Ina im Klappentext. Alles in allem kein leichter Roman, der sich nebenbei lesen lässt, sondern ein Buch mit Tiefgang, für das man sich Zeit nehmen sollte. *bn* Ingrid Scherk

Personen: Klischat, Claudia