Handke, Peter
Der Große Fall Erzählung
Buch

Ein Stück Weltliteratur über den intensiven Zauber des Augenblicks. (DR) Ein Schauspieler verlässt am Morgen das Haus einer Frau, "die ihm gut war", wandert durch einen idyllischen Wald in den Tag hinein und gelangt in der Absicht, eine ihm zugedachte Ehrung nicht anzunehmen, in das Zentrum einer Metropole. Er trifft dabei auf Läufer, einen Obdachlosen, zahlreiche Paare, einen Priester und Polizisten. Sie alle wecken in ihm Gefühle, die zwischen Aggression und Hilfsbereitschaft pendeln. Peter Handke bringt in seine Erzählung viel Wissen als Theaterautor und häufiger Kinobesucher mit ein. Von Robert Bresson und John Ford ist da die Rede, darüber hinaus werden die darstellerischen Anforderungen an einen Bühnen- und Filmschauspieler genau analysiert. "Der Große Fall" ist fast eine Autobiografie des Autors. Die Begeisterung für stundenlanges Gehen und das Sammeln von Pilzen, die Wut auf gesellschaftliche Zustände und minutiöse Naturbeschreibungen sind zentrale Elemente des Buches, das die LeserInnen bis zum Schluss über den Sinn des Titels im Unklaren lässt. Aus dem Vollen schöpft Handke, wenn er scheinbar nebensächliche Dinge beschreibt - auch wenn es nur ein Schwarm Ameisen ist, der durch ein undichtes Fenster ins Haus kommt. "Der Große Fall" überzeugt durch große Sprachgewalt, ist aber keine leichte Kost. Ein Buch, das viele Fragen offenlässt, gerade deswegen aber lange nachwirkt. *bn* Johannes Preßl

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Personen: Handke, Peter

Handke, Peter:
¬Der¬ Große Fall : Erzählung / Peter Handke. - Frankfurt a. M. : Suhrkamp, 2011. - 278 S.
ISBN 978-3-518-42218-2 fest geb. : ca. ? 25,60

Zugangsnummer: 2022/0590
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Handk - Buch