Schnurre, Wolfdietrich
Der Schattenfotograf
Buch

Literarische Schnappschüsse, Skizzen, Autobiografisches und Aphoristisches. (DR) Mit der Wiederauflage des erstmals 1978 erschienenen Buches wird eines literarischen Kleinmeisters gedacht: Schnurre, Mitbegründer der Gruppe 47, gehört zu den großen und produktiven "Unbekannten" der deutschen Literatur der Nachkriegszeit. Gerühmt wurde er für seinen knappen, aphoristischen Stil und die kunstvolle Reduktion der Sprachmittel. Etliche seiner Kurzgeschichten wurden Lesebuchklassiker. Dem nun wieder aufgelegten Buch war großer Verkaufserfolg beschieden. Es ist eine Art persönliche Selbstbefragung und Selbstvergewisserung durch ständige Reflexion: Leben und Schreiben werden in kritische Beziehung gestellt. In zahlreichen Aphorismen spitzt Schnurre die Thematik zu, ironisiert sie aber auch immer wieder. Das Buch gibt interessante Einblicke in Schnurres literarische Werkstatt, seine Schreibthemen und -anlässe, wie zahlreiche Romanfragmente und Mikrotexte dokumentieren. Skizzen aus dem Leben der Sinti im Nachkriegsdeutschland und die Beschäftigung mit jüdischer Tradition und Leidensgeschichte nehmen einen großen Raum darin ein. Und dann immer wieder die äußerst privaten Schilderungen von Krankheit: die seiner Lebensgefährtin und auch seiner eigenen. Ebenso faszinierend zu lesen: die Auseinandersetzung mit seinem Vater und die berührenden Szenen, die die liebevoll-besorgte Beziehung zu seinem Kind darstellen. - Ein Lese- und Nachdenkbuch voll Lebensweisheit, Gedankenarbeit und Nachdenkstoff. Literarischen LeserInnen sehr empfohlen. *bn* Fritz Popp

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Personen: Schnurre, Wolfdietrich

Schnurre, Wolfdietrich:
¬Der¬ Schattenfotograf / Wolfdietrich Schnurre. - Berlin : Berlin Verl., 2010. - 532 S.
ISBN 978-3-8270-0931-9 fest geb. : ca. ? 28,80

Zugangsnummer: 2022/1809
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Schnu - Buch