Detaillierte Schilderung der Südpolexpeditionen von Amundsen und Scott. (ER) Zum 100. Jahrestag der ersten erfolgreichen Antarktisexpedition erzählt Guido Knopp, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte und erfolgreicher Sachbuchautor, den Wettlauf zwischen Roald Amundsen und Robert Falcon Scott zum Südpol. Der Norweger Amundsen erreichte am 14. Dezember 1911 als Erster den Südpol, sein Rivale Scott kam 35 Tage später dort an. Enttäuscht trat Scotts Team den Rückweg an und kam in der Eiswüste tragisch ums Leben, nur wenige Kilometer von einem Vorratsdepot entfernt. Anhand ihrer Reiseaufzeichnungen beschreibt Knopp eindrucksvoll die Anstrengungen, die beide Gruppen unternehmen, um sich ihren Weg zum Pol zu bahnen. Dabei ist auffällig, dass Amundsen, der in der Arktis schon Erfahrungen mit der lebensfeindlichen Eiswüste gemacht hatte, sich an die Überlebensstrategien der Grönländer hielt und auf Hundegespanne vertraute. Der englische Marineoffizier Scott dagegen plante seine Expedition wie einen Feldzug und wollte den Pol mit Maschinenschlitten und Ponys erobern. Knopp arbeitet sehr gut die verschiedenen Herangehensweisen und Mentalitäten heraus. Dieses Buch erschien, weil der ZDF gemeinsam mit dem ORF den Jahrestag zum Anlass nahm, um je ein Expeditionsteam zum Südpol zu schicken. In kurzen Einblendungen werden die Strapazen und Erlebnisse der beiden Teams beleuchtet. Bei der Lektüre wird überdeutlich, welche gewaltigen Leistungen Menschen erbrachten, die sich vor 100 Jahren ohne GPS und Satellitentelefon auf dieses Abenteuer einließen. - Empfehlenswert. *bn* Josef Kunz

Personen: Knopp, Guido Sporn, Mario Schnier, Marten