Notizen am Rande des Schlafs. (DR) Es ist ein kurioses Buch, das Handke hier vorlegt. Ein Jahr lang schrieb er nieder, was ihm unmittelbar nach dem Aufwachen durch den Kopf ging. Die rund 500 Eingebungen sind in dem vorliegenden Buch versammelt. Es sind kurze Sätze, Ausrufe, Dialoge und Miniaturgeschichten, die zumeist in Dreiergruppen auf einer Buchseite angeordnet sind. In diesen Notaten zwischen letzten Traumnebeln und aufsteigendem Bewusstsein werden Tages- und Denkreste verarbeitet. Handke ist dabei an Erlebnisse, an Gesehenes und Gehörtes gebunden. Für das schnelle Lesen eignen sich diese Aufzeichnungen morgendlicher Notizen nicht. Meist muss man sich diese kurz angedeuteten Geschichten selbst zu Ende erzählen. Oft findet man Anklänge an Bekanntes, Sprichwörter, Texte anderer Autoren, Verse aus der Bibel. Zudem erfährt der Leser etwas über die Leidenschaften des Dichters. Ein Buch für eingefleischte Handke-Bewunderer und Kenner seines Werkes. *bn* Karl Vogd

Personen: Handke, Peter